Das wegweisende Vorhaben „Fruitprint“ widmet sich der Entwicklung innovativer Strategien zur Optimierung der Lagerfähigkeit von Obst- und Gemüseprodukten durch den gezielten Einsatz biologisch aktiver Substanzen. Diese zukunftsweisende Initiative zielt darauf ab, die globalen Mengen an weggeworfenen Lebensmitteln signifikant zu reduzieren und somit den ökologischen Fußabdruck des gesamten Agrar- und Ernährungssektors zu verringern.
Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit stehen Carotinoide und Apocarotinoide. Diese natürlichen Bestandteile sind bekannt für ihre starken antioxidativen Eigenschaften, welche den Reifeprozess von Früchten und Gemüse verlangsamen können. Die Forschungsperspektive richtet sich klar auf die Schaffung nachhaltiger Alternativen zu etablierten Konservierungsmethoden. Dazu zählen Verfahren wie die kontrollierte Atmosphäre oder der Einsatz chemischer Hemmstoffe wie 1-MCP, welche die sensorische Qualität der Lebensmittel beeinträchtigen können. Die Nutzung dieser natürlichen Moleküle bietet einen Weg, die Integrität der Produkte zu wahren, was angesichts der jährlich immensen Nahrungsmittelverluste von größter Bedeutung ist.
Carotinoide selbst gehören zu den ältesten bekannten Molekülen und entstanden ursprünglich vor rund drei Milliarden Jahren zur Verstärkung von Zellmembranen. Diese gelblichen bis rötlichen Farbstoffe in Pflanzen sind weit mehr als nur optische Merkmale; sie sind essenziell für den Zellschutz und die Regeneration. Während gelbe, rote und orangefarbene Sorten vornehmlich Carotine enthalten, bestehen grüne Gemüse zu 60 bis 80 Prozent aus Xanthophyllen. Das bekannteste bioaktive unter diesen Verbindungen ist Beta-Carotin, das im menschlichen Organismus als Vorstufe für Vitamin A dient. Die Fähigkeit dieser Stoffe, reaktive Sauerstoffverbindungen zu neutralisieren, macht sie zu wichtigen Akteuren im antioxidativen Netzwerk.
Die Notwendigkeit, Lebensmittelverluste zu minimieren, manifestiert sich auch in breiteren gesellschaftlichen Bemühungen. Projekte wie LOWINFOOD, das 27 Partner aus 12 europäischen Ländern vereint, arbeiten daran, die Verschwendung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren, wobei 40 Prozent der Abfälle bereits am Anfang der Kette entstehen. Dies unterstreicht, dass die Bewahrung der Qualität von Rohstoffen, wie sie das Fruitprint-Projekt anstrebt, ein zentraler Hebel ist. Weiterhin zeigen Studien, dass der Kontakt mit Luftsauerstoff der größte Einflussfaktor auf die Haltbarkeit von Pflanzenpulvern ist, was die Bedeutung eines geschützten Prozesses, wie er durch die Stabilisierung der natürlichen Moleküle angestrebt wird, verdeutlicht. Die Verlängerung der Haltbarkeit durch solche wissenschaftlichen Durchbrüche ermöglicht es, die Wertschätzung für Ressourcen zu erhöhen und die Verluste in der Massenproduktion zu mindern.