Globale Initiativen für nachhaltige Lebensmittel in Schulen

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Weltweit setzen Städte und Regionen verstärkt auf nachhaltige Verpflegungskonzepte in ihren Schulen und Kindergärten. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die Gesundheit der Kinder zu fördern und gleichzeitig lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken.

In Europa gibt es spürbare Fortschritte. Die Provinz Lüttich in Belgien hat kürzlich drei ihrer Einrichtungen mit dem Label 'Nachhaltige Kantinen' ausgezeichnet. Diese Anerkennung würdigt den Fokus auf ausgewogene, lokale und saisonale Speisepläne. Auch in Frankreich, beispielsweise in Lyon, gibt es ein starkes Engagement: Die Stadt hat sich verpflichtet, in ihren kommunalen und angeschlossenen Kindergärten ausschließlich biologische und regional bezogene Mahlzeiten anzubieten. Dies unterstützt nicht nur die Gesundheit der jüngsten Bürger, sondern auch die heimischen Erzeuger. Das französische EGALIM-Gesetz schreibt seit 2022 vor, dass öffentliche Einrichtungen mindestens 20 Prozent Bio-Produkte einsetzen müssen.

Japan verfolgt mit seinem Konzept 'Shokuiku', was übersetzt 'Ernährungsbildung' bedeutet, einen ganzheitlichen Ansatz. Seit 2005 ist Shokuiku fest in das Schulmittagessen integriert und versteht sich als ein 'lebendiges Lehrbuch'. Dieses Programm fördert gesunde Essgewohnheiten und den Konsum lokaler Produkte bei Kindern. Die Initiative betont die Wichtigkeit von ausgewogener Ernährung und sozialer Interaktion während der Mahlzeiten. Die Geschichte der Schulverpflegung in Japan reicht bis ins Jahr 1889 zurück, als erste Programme für bedürftige Kinder ins Leben gerufen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schulmittagessen ausgeweitet, um Mangelernährung entgegenzuwirken, was 1954 zur Verabschiedung des nationalen Gesetzes über das Schulmittagessen führte. Heute nehmen über 10 Millionen Kinder täglich an diesem Programm teil, wobei die Mahlzeiten frisch und oft mit Zutaten von lokalen Bauernhöfen zubereitet werden.

Die weltweite Ausrichtung auf Nachhaltigkeit in der Schulverpflegung spiegelt sich auch in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen wider. Viele nationale Programme orientieren sich an diesen 17 Zielen, die unter anderem die Reduzierung von Armut und Hunger sowie den Schutz von Klima und Umwelt umfassen. Initiativen wie 'Farm to School' oder Schulgärten, in denen Kinder den Anbau von Lebensmitteln lernen, gewinnen an Bedeutung. Diese Programme fördern nicht nur das Bewusstsein für gesunde Ernährung, sondern auch für die Herkunft von Lebensmitteln und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Die Einbindung von Schulgärten, wie sie beispielsweise in São Paulo praktiziert wird, wo Kinder auf Flächen von bis zu 3.000 Quadratmetern Gemüse anbauen, zeigt das Potenzial, Kindern den Zugang zu gesunden Lebensmitteln und praktischer Umweltbildung zu ermöglichen.

Quellen

  • Geo.fr

  • Cantines durables

  • L’éducation alimentaire des écoliers japonais

  • Crèches : des repas 100 % bio !

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