Leonie Benesch für Europäischer Filmpreis als Beste Darstellerin nominiert für ihre Rolle in „Späte Schicht“

Bearbeitet von: An_goldy Anulyazolotko

Die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch hat eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie „Beste Darstellerin“ erhalten. Diese Anerkennung verdankt sie ihrer herausragenden Leistung in dem Film „Späte Schicht“, dessen Originaltitel „Heldin“ lautet. Unter der Regie von Petra Volpe thematisiert das Werk den akuten Personalmangel im Gesundheitswesen. Im Zentrum der Handlung steht die aufopferungsvolle Krankenschwester Floria, die darum kämpft, inmitten eines überlasteten chirurgischen Bereichs ihren anspruchsvollen Dienstplan zu bewältigen.

Benesch ist dem internationalen Publikum bereits durch ihre Mitwirkung in der Oscar-prämierten Dramaserie „Die Lehrerin“ (2023) bekannt, wofür sie ebenfalls eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis erhielt. Auch ihre Rollen in Filmen wie „Das weiße Band“ (2009) und der Serie „The Crown“ fanden große Beachtung. Diese jüngste hohe Auszeichnung durch die Europäische Filmakademie folgt auf bereits erhebliche Würdigungen für „Späte Schicht“: Der Film konnte bereits sechs Preise gewinnen und wurde von der Schweiz offiziell als Beitrag für die kommende 98. Oscar-Verleihung in der Kategorie „Bester internationaler Film“ eingereicht.

Regisseurin Petra Volpe, die bereits mit ihrem Film „Die göttliche Ordnung“ (2017) auf sich aufmerksam machte, legte größten Wert auf Authentizität. Dafür führte sie zahlreiche Interviews mit Pflegekräften in der Schweiz, Deutschland und den Vereinigten Staaten. Die Weltpremiere des Films fand am 17. Februar 2025 auf dem 75. Internationalen Filmfestival Berlinale statt. Mit einem Budget von 3,7 Millionen Euro gedreht, erntete der Film viel Lob von Kritikern. Insbesondere Peter Bradshaw von The Guardian hob die „intensive, kluge und glaubwürdige Präsenz“ von Benesch in ihrer Rolle hervor.

Die feierliche Verleihung der Europäischen Filmpreise ist für den 17. Januar 2026 in Berlin angesetzt, genauer gesagt im Haus der Kulturen der Welt. Mit dieser Nominierung reiht sich Benesch in eine Riege hochkarätiger Konkurrentinnen ein, darunter Valeria Bruni Tedeschi („Duse“), Léa Drucker („Fall 137“), Vicky Krieps („Liebe zärtlich“) und Renate Reinsve („Sentimental Value“). Dieser Erfolg unterstreicht das hohe Niveau der europäischen Filmproduktion. Regisseure wie Petra Volpe thematisieren wichtige gesellschaftliche Fragen und nutzen dabei filmisch anspruchsvolle Techniken, wie beispielsweise lange Einstellungen, um die entstehende Anspannung spürbar zu machen.

Die Europäische Filmakademie, deren Gründung auf Ingmar Bergman im Jahr 1989 zurückgeht, gewinnt zunehmend an Profil. Im Jahr 2024 konnte die Akademie eine Rekordzahl von 709 neuen Fachleuten aufnehmen. Seit dem 1. Mai 2024 hat die französische Schauspielerin Juliette Binoche den Vorsitz inne und trat damit die Nachfolge von Agnieszka Holland an. Diese Entwicklungen zeigen die wachsende Bedeutung der europäischen Filmauszeichnungen als Gradmesser für künstlerische Qualität und gesellschaftliche Relevanz.

Quellen

  • SWI swissinfo.ch

  • En première ligne (2025) - Actualités - IMDb

  • Deux films suisses sélectionnés pour les 'Oscars européens' | Rhône FM

  • Nominees for the European Film Awards 2026 | European Film Academy

  • The Academy welcomes 462 new members | European Film Academy

  • Nominations 2024 - European Film Academy

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