Die mit Spannung erwartete dreiteilige Dokumentation über Victoria Beckham feierte kürzlich ihre Premiere auf der Streaming-Plattform Netflix. Unter dem Titel „Victoria Beckham“ und unter der Regie von Nadia Hallgren bietet der Film den Zuschauern einen tiefen Einblick in die bemerkenswerte Metamorphose, die Beckham von einer globalen Popkultur-Ikone zu einer etablierten und respektierten Größe in der Modewelt vollzogen hat. Die Produktion zeichnet den gesamten, oft steinigen Werdegang der Designerin nach: von ihren frühen, glamourösen Auftritten als Mitglied der legendären Girlgroup Spice Girls und ihrer hochkarätigen Ehe mit David Beckham bis hin zu ihrem aktuellen, gefestigten Status als ernstzunehmende Kraft in der internationalen Modebranche.
Ein wesentlicher Abschnitt der Serie widmet sich den stressigen und intensiven Momenten hinter den Kulissen. Hier wird die akribische Vorbereitung ihrer aufwendigen Show im Rahmen der prestigeträchtigen Pariser Modewoche beleuchtet, was die hohen Anforderungen und den Druck des Geschäfts eindrücklich darstellt.
Victorias Einstieg in die Designwelt war keineswegs ein Spaziergang. Die etablierte Industrie begegnete der neuen Karriere der ehemaligen Pop-Sängerin zunächst mit großer Skepsis, da viele sie lediglich als eine weitere Prominente betrachteten, die ihren Namen vermarkten wollte. Dennoch bewies Victoria, die innerhalb der Band aufgrund ihres exquisiten Geschmacks den Spitznamen Posh Spice trug, einen unerschütterlichen Willen und eine beeindruckende Geschäftstüchtigkeit. Ihre ersten Schritte umfassten eine Zusammenarbeit mit Rock & Republic im Jahr 2004 zur Kreation einer Denim-Linie. Schon früher, genauer gesagt im Jahr 2000, hatte sie ihre ersten Erfahrungen auf dem Laufsteg gesammelt, als sie bei der London Fashion Week für Maria Grachvogel modelte.
Die offizielle Einführung ihres eigenen Labels, Victoria Beckham, erfolgte im September 2008 während der New York Fashion Week. Sie präsentierte eine intime, sorgfältig kuratierte Kollektion, die aus lediglich zehn eng anliegenden Kleidern bestand. Dieser minimalistische und fokussierte Start wurde von den Kritikern überraschend positiv aufgenommen und für seine Eleganz und die spürbare Raffinesse gelobt, die die Handschrift der Designerin bereits erkennen ließ.
Aufgrund des frühen Erfolgs und der steigenden Nachfrage erweiterte Beckham ihr Portfolio. Im Jahr 2011, kurz nach der Geburt ihrer Tochter, lancierte sie die zugänglichere und preisgünstigere Zweitlinie „Victoria by Victoria Beckham“. Bemerkenswerterweise erfolgte im selben Jahr die Krönung ihrer Bemühungen, als Beckham bei den renommierten British Fashion Awards mit der wichtigen Auszeichnung „Brand of the Year“ geehrt wurde. Diese Anerkennung durch die Branchenkollegen diente als entscheidende und öffentliche Bestätigung für den Erfolg ihres neuen beruflichen Pfades und ihre Ernsthaftigkeit.
Die Dokumentation beleuchtet auch die finanziellen Herausforderungen des Unternehmens. Sie enthüllt, dass die Marke trotz des kreativen Erfolgs erst im Jahr 2022, also ganze 13 Jahre nach ihrer Gründung, erstmals stabile und nachhaltige Gewinne erwirtschaften konnte, was die Langlebigkeit und das Durchhaltevermögen Beckhams unterstreicht.
Im Rahmen des Dokumentarzyklus kommen zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten der Modebranche zu Wort, die ihre Wertschätzung teilen. Größen wie Anna Wintour, Donatella Versace und Tom Ford teilen ihre Perspektiven über Beckhams tiefgreifenden Einfluss auf den zeitgenössischen Stil und ihre Entwicklung als Designerin. Auch David Beckham steuert seine persönliche Sichtweise auf die gemeinsame private und berufliche Geschichte des Paares bei, was intime Einblicke in ihre Partnerschaft ermöglicht.
Bei der feierlichen Premiere in London am 8. Oktober 2025 erschien Victoria in Begleitung ihres Ehemanns und ihrer drei Kinder – Romeo, Cruz und Harper – und betonte damit öffentlich den starken familiären Zusammenhalt, der ihr Rückhalt bietet. In ihrer bewegenden Rede hob Victoria hervor, dass sie erst jetzt, nachdem sie diesen langen und herausfordernden Weg zurückgelegt hat, wirklich stolz auf ihre Errungenschaften sei und ihre eigene Selbstständigkeit und Stärke vollkommen erkannt habe.