Argentinien plant Regulierung von Fast-Fashion-Plattformen angesichts wachsender Importe

Bearbeitet von: Екатерина С.

Argentinien erwägt die Einführung strengerer Vorschriften für internationale Online-Modeplattformen wie Shein und Temu. Die argentinische Textilkammer (Cámara Industrial de la Indumentaria, CIIA) arbeitet an einem Gesetzesentwurf, der die Wettbewerbsbedingungen für heimische Hersteller verbessern soll. Die Initiative reagiert auf den erheblichen Einfluss, den diese globalen Akteure auf den argentinischen Markt ausüben, was zu einem spürbaren Rückgang der heimischen Textilproduktion und einem Anstieg der Importe führt.

Die vorgeschlagene Gesetzgebung orientiert sich an ähnlichen Maßnahmen, die in Frankreich ergriffen wurden, wo ein Gesetz gegen „Ultra-Fast-Fashion“ verabschiedet wurde. Dieses Gesetz sieht unter anderem Umweltsteuern, ein Werbeverbot für solche Produkte und strengere Transparenzanforderungen vor. Argentiniens Entwurf zielt darauf ab, die Direktverkaufsmodelle, die von Plattformen wie Shein und Temu genutzt werden, zu regulieren, indem sie Anforderungen an Herkunftsnachweise, Umweltprüfungen und Toxizitätskontrollen stellt. Zudem sollen die Tarife und Steuern für diese Plattformen überprüft werden, um eine gerechtere Besteuerung im Vergleich zu lokalen Unternehmen zu gewährleisten.

Die Dominanz von Shein und Temu in Lateinamerika ist unverkennbar. Laut Sensor Tower nutzen über 105 Millionen Menschen diese Plattformen, was eine erhebliche Belastung für die traditionelle argentinische Textilindustrie darstellt. Die Importzahlen für Bekleidung nach Argentinien spiegeln diese Entwicklung wider: Von Januar bis Mai 2025 stiegen die Importe um 7 % im Wert und um beeindruckende 186 % im Volumen im Vergleich zum Vorjahr. Fast 67 % der im Inland verkauften Kleidungsstücke und 75 % der in Einkaufszentren verkauften Ware stammen aus dem Ausland. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderung, vor der argentinische Hersteller stehen, insbesondere angesichts der wirtschaftlichen Rezession und steigender Dollarkosten, die die Transparenz der Lieferketten ausländischer Anbieter zusätzlich in den Fokus rücken.

Die CIIA strebt eine breite Unterstützung für den Gesetzesentwurf an, indem sie mit politischen Parteien und anderen Wirtschaftssektoren zusammenarbeitet, um einen Konsens zu erzielen. Ähnliche protektionistische Maßnahmen, wie die Erhöhung von Zöllen und Steuern, wurden bereits in anderen lateinamerikanischen Ländern wie Mexiko, Ecuador, Chile, Uruguay und Kolumbien erfolgreich implementiert, um ihre heimischen Industrien zu schützen. Die argentinische Textilindustrie hofft, durch diese regulatorischen Anpassungen ihre Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen und den heimischen Markt zu stärken.

Das französische Gesetz, das am 10. Juni 2025 vom Senat gebilligt wurde, zielt darauf ab, Ultra-Fast-Fashion durch die Einführung von Ökosteuern, Werbeverboten und Transparenzvorschriften einzudämmen. Es wird derzeit von einem gemeinsamen Ausschuss und der Europäischen Kommission geprüft. Die französischen Regulierungen beinhalten Maßnahmen wie Umweltabgaben von bis zu 10 Euro pro Artikel und Werbeverbote für Fast-Fashion-Produkte, mit möglichen Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro für Influencer, die solche Artikel bewerben. Transparenzanforderungen werden ebenfalls vorgeschrieben, einschließlich Informationen über die Freisetzung von Mikroplastik, Recyclingquoten und die Langlebigkeit von Produkten.

In Argentinien verzeichneten die Bekleidungsexporte von Januar bis Mai 2025 einen Anstieg des Wertes um 7 % und des Volumens um 186 % im Vergleich zum Vorjahr. Ungefähr 67 % der im Inland verkauften Kleidung und 75 % der in Einkaufszentren verkauften Artikel werden importiert. Diese Statistiken unterstreichen den Wettbewerbsdruck auf lokale Hersteller.

Quellen

  • Iprofesional.com

  • Ámbito Financiero

  • Ámbito Financiero

  • La Capital

  • AmericaMalls & Retail

  • iProfesional

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