Die feierliche Bekanntgabe des Gewinners des renommierten Literaturpreises „Planeta“ 2025 fand am 15. Oktober 2025 statt. Als Schauplatz diente das Nationale Kunstmuseum von Katalonien (MNAC) in Barcelona. Dieses literarische Großereignis setzte einen neuen Maßstab mit einer Rekordzahl von 1.320 eingereichten Manuskripten, was das wachsende Interesse an der Belletristik eindrucksvoll belegt. Der Hauptpreis ging an den bekannten Publizisten und Schriftsteller Juan del Val für seinen Roman mit dem Titel „Fe, una historia de amor“ (Glaube, eine Liebesgeschichte).
Del Val reichte das Werk unter dem Pseudonym Elvira Torres ein. Der Roman konzentriert sich auf tiefgreifende menschliche Erfahrungen und untersucht die Komplexität von wahrer Verbundenheit, persönlicher Autonomie und egoistischen Trieben innerhalb der gehobenen Gesellschaftsschichten. Del Val, der bereits 2019 für „Candela“ mit dem „Premio Primavera“ ausgezeichnet wurde, erhält nun eine Preissumme von einer Million Euro. Diese Summe übersteigt bemerkenswerterweise das Preisgeld des Literaturnobelpreises. Der Autor enthüllte, dass die Handlung eine Frau aus der sevillanischen Aristokratie in den Mittelpunkt stellt, die, obwohl sie mit einem Marquis verheiratet ist, beschließt, ihr Leben neu zu gestalten, indem sie eine Beziehung mit einem Mann aus bescheideneren Verhältnissen beginnt.
Del Vals Erfolg zementiert die Verbindung zwischen populären Medienpersönlichkeiten und hoher literarischer Anerkennung. Er unterstreicht ferner, inwiefern individuelle Entscheidungen und Mut zu einer treibenden Kraft für die Gestaltung einer neuen Realität werden können. Die Veröffentlichung des Romans für den freien Verkauf ist für den 5. November 2025 angesetzt. Als Finalistin des Wettbewerbs wurde Ángela Banzals geehrt. Ihr Werk „Cuando hable el viento“ (Wenn der Wind spricht) sicherte ihr ein Preisgeld von 200.000 Euro. Ihr Roman entführt die Leserschaft in die Atmosphäre des Nachkriegs-Galiziens und thematisiert dort Familiengedächtnis und vererbte Geheimnisse.
Die Verlagsleitung von Planeta hob die gestiegene Qualität der eingereichten Arbeiten sowie die Zunahme junger Talente in diesem Jahr hervor, was auf eine Belebung der kreativen Landschaft hindeutet. Die Zeremonie, die im Ovalsaal des MNAC stattfand, bekräftigte den Status des Preises als wichtiges Barometer für aktuelle Verlagstrends. Die Steigerung der Bewerberzahlen um 39 Prozent seit der COVID-19-Pandemie verdeutlicht das wachsende gesellschaftliche Bedürfnis nach tiefgründigen Erzählungen und der Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens.
