Am 25. August 2025 registrierte das Labor für Sonnenaktivität des Instituts für Weltraumforschung (IKI) der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN) die stärkste Sonneneruption seit dem 20. Juni 2025. Mit einer Klassifizierung von M4.6 gehört dieses Ereignis zur vierten von fünf Kategorien moderater Sonnenstürme.
Diese Aktivität ereignete sich vor dem Hintergrund einer generell erhöhten Sonnenaktivität, die durch das Auftreten mehrerer großer aktiver Zentren auf der sichtbaren Seite der Sonnenoberfläche gekennzeichnet ist. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass diese spezifische Eruption keine unmittelbaren Risiken für die Erde birgt. Zuvor, am 20. Juni 2025, wurde um 02:50 Moskauer Zeit eine Sonneneruption der Klasse X1.9 registriert, die als drittstärkste des Jahres gilt. Trotz ihrer hohen Intensität und ihrer Positionierung fast direkt gegenüber der Erde waren die Auswirkungen auf unseren Planeten minimal.
Solche Sonnenstürme, die aus energiereichen Teilchen und Strahlung bestehen, können theoretisch geomagnetische Stürme auslösen, die Satelliten, Funkkommunikation und Stromnetze beeinträchtigen können. Die extreme Ultraviolett- und Röntgenstrahlung von Sonneneruptionen wird von der Tagseite der Erdatmosphäre, insbesondere der Ionosphäre, absorbiert und erreicht die Oberfläche nicht. Diese Absorption kann die Ionosphäre vorübergehend verändern und die Kurzwellenkommunikation stören. Die Energie dieser Strahlung erreicht die Erde in etwa acht Minuten.
Die aktuelle Zunahme der Sonnenaktivität ist Teil des 25. Sonnenzyklus, dessen Höhepunkt für Mitte 2025 erwartet wird. Dieser Zyklus hat sich als intensiver erwiesen als ursprünglich prognostiziert, mit einer bemerkenswerten Häufigkeit von M- und X-Klasse-Flares im bisherigen Jahresverlauf. So wurde beispielsweise am 3. August 2025 ein M2.9-Flare registriert, gefolgt von weiteren M-Klasse-Ereignissen am 4. und 5. August, wobei ein M4.4-Flare am 5. August als stärkster des Monats galt. Diese Ereignisse stammen hauptsächlich aus den Sonnenfleckregionen AR4168 und AR4167.
Während die meisten dieser Ereignisse keine direkten Auswirkungen auf die Erde hatten, wurde für den 5. August ein koronaler Massenauswurf (CME) gemeldet, der eine leichte Beeinflussung der Erde zwischen dem 5. und 6. August verursachen und zu einem geomagnetischen Sturm der Stärke G1 führen könnte, was die Wahrscheinlichkeit sichtbarer Polarlichter erhöht.
Zur weiteren Erforschung der Sonnenaktivität und ihrer Auswirkungen ist für Oktober 2025 die XXIX. Allrussische Jahrestagung zur Sonnenphysik „Sonnen- und solare-terrestrische Physik – 2025“ angesetzt. Die Konferenz findet vom 13. bis 17. Oktober 2025 statt und bringt in- und ausländische Wissenschaftler zusammen, um aktuelle Fragen der Sonnenphysik zu diskutieren.
Die jüngsten Beobachtungen, wie das fast vollständige Verschwinden von Sonnenflecken auf der erd zugewandten Seite der Sonne am 17. August 2025, deuten auf eine vorübergehende Beruhigung hin, doch die allgemeine Aktivität im Rahmen des Sonnenzyklus 25 bleibt hoch.