Am 10. September 2025 wurde die Erde von einem ungewöhnlichen geomagnetischen Sturm heimgesucht, dessen Ursache Wissenschaftler noch nicht identifizieren konnten. Dr. Nikolay Zheleznov vom Institut für Angewandte Astronomie der Russischen Akademie der Wissenschaften bestätigte, dass die genauen Auslöser des Ereignisses unklar sind. Dies ist bemerkenswert, da solche Stürme üblicherweise mit bekannter Sonnenaktivität wie Sonneneruptionen oder koronalen Massenauswürfen (CMEs) in Verbindung gebracht werden. Bei diesem spezifischen Ereignis wurden jedoch keine solchen Phänomene auf der Sonne beobachtet.
Geomagnetische Stürme entstehen durch die Wechselwirkung zwischen dem Sonnenwind und dem Erdmagnetfeld. Sie können erhebliche Auswirkungen auf technologische Infrastrukturen haben, von Stromausfällen bis hin zu Störungen globaler Navigationssysteme. Die Intensität wird oft durch den Kp-Index beschrieben, der von 0 bis 9 reicht. Ein starker Sturm im Jahr 1989 in Quebec legte das Stromnetz lahm, und im Mai 2024 kam es zu Störungen in Stromnetzen und Navigationssystemen sowie Beeinträchtigungen von Satelliten.
Wissenschaftler spekulieren, dass die Ursache des jüngsten Sturms in internen Prozessen der Erdmagnetosphäre liegen könnte. Die Magnetosphäre, ein Schutzschild der Erde, wird ständig vom Sonnenwind geformt. Die Europäische Weltraumagentur (ESA) und Institutionen wie GeoSphere Austria in Österreich, das das Austrian Space Weather Office betreibt, forschen intensiv an der Erdmagnetosphäre, um die komplexen physikalischen Vorgänge besser zu verstehen.
Die Tatsache, dass dieser Sturm ohne erkennbare solare Ursache auftrat, wirft neue Fragen auf und unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen. Während die Sonne einen elfjährigen Aktivitätszyklus durchläuft, dessen Höhepunkt für 2025 erwartet wird, zeigen unerwartete Ereignisse wie dieses, wie viel wir noch über die Dynamik unseres Sonnensystems lernen müssen. Die fortlaufende Erforschung ist entscheidend, um solche Phänomene besser vorhersagen und ihre potenziellen Auswirkungen minimieren zu können.