Faszinierende Himmelserscheinungen: Ein Blick auf seltene Phänomene

Bearbeitet von: Tasha S Samsonova

Der Himmel bietet oft mehr als nur die alltägliche Kulisse. Insbesondere die Dämmerungsphasen können Zeugen seltener und beeindruckender atmosphärischer Phänomene werden, die die Komplexität und Schönheit der Erde widerspiegeln. Diese Ereignisse laden dazu ein, innezuhalten und die Dynamik zwischen Sonnenaktivität und unserer Atmosphäre zu betrachten.

Ein solches Phänomen ist der "grüne Blitz", eine kurzzeitige Erscheinung, die kurz vor dem vollständigen Untergang der Sonne oder kurz nach ihrem Aufgang beobachtet werden kann. Dieses optische Schauspiel entsteht durch die Brechung und Streuung des Sonnenlichts in den verschiedenen Schichten der Erdatmosphäre. Wenn das Sonnenlicht auf seinem Weg durch die Atmosphäre auf die verschiedenen Schichten trifft, wird es wie durch ein Prisma in seine Spektralfarben zerlegt. Die kürzeren Wellenlängen, wie Grün und Blau, werden stärker gebrochen als die längeren Wellen wie Rot. Dies führt dazu, dass kurz vor dem Verschwinden der Sonne der letzte sichtbare Teil des Sonnenrandes einen intensiven grünen Farbton annimmt, der jedoch sehr schnell wieder verblasst. Dieses Phänomen ist besonders bei klarer Sicht und einem freien Horizont zu beobachten.

Eine weitere faszinierende Erscheinung sind die leuchtenden Nachtwolken, auch bekannt als Noctilucent Clouds (NLCs). Diese befinden sich in extremen Höhen von etwa 80 bis 85 Kilometern in der Mesosphäre, deutlich über den gewöhnlichen Wetterwolken. Sie bestehen aus winzigen Eiskristallen, die sich unter den extremen Minusgraden dieser Schicht bilden. Sichtbar werden sie, wenn die Sonne bereits unter dem Horizont steht, aber ihr Licht noch die Eiskristalle von unten beleuchtet. Dies geschieht typischerweise in den Sommermonaten, wenn die Sonne zwischen 6 und 16 Grad unter dem Horizont steht, und lässt die Wolken als leuchtende, faserige Strukturen erscheinen. Die Entstehung dieser Wolken ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass Staubpartikel von Meteoren oder Wasserdampf als Kondensationskerne dienen.

Die majestätischen Polarlichter, auch bekannt als Aurora Borealis, sind ein weiteres beeindruckendes Schauspiel. Sie entstehen durch die Wechselwirkung von geladenen Teilchen des Sonnenwinds mit der Erdatmosphäre. Wenn diese energiereichen Partikel nach etwa drei Tagen die Erde erreichen, werden sie vom Erdmagnetfeld in Richtung der Pole gelenkt. Dort dringen sie in die obere Atmosphäre ein und kollidieren mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen. Diese Kollisionen regen die Atome an, und wenn sie ihre überschüssige Energie abgeben, tun sie dies in Form von sichtbarem Licht. Je nach Art des Atoms und der Kollisionshöhe entstehen die charakteristischen Farben wie Grün, Rot, Violett oder Blau.

Im Jahr 2025 gab es bereits bemerkenswerte Ereignisse am Himmel. So wurde am 1. Juni 2025 in Deutschland eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Polarlichter registriert, ausgelöst durch eine massive Ausstoßung geladener Teilchen von der Sonne. Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg bestätigte die hohe Wahrscheinlichkeit für die darauffolgende Nacht, auch in mittleren Breiten. Besonders bemerkenswert war die Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2025, als das seltene gleichzeitige Auftreten von leuchtenden Nachtwolken und Polarlichtern in den Regionen um 52,3°N bis 52,6°N dokumentiert wurde. Diese Ereignisse sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie dynamisch und vielfältig die Prozesse in unserer Atmosphäre sind und wie sie uns immer wieder mit atemberaubenden Naturschauspielen beschenken.

Quellen

  • DIE WELT

  • Grüner Blitz – Wikipedia

  • Leuchtende Nachtwolke – Wikipedia

  • 1. Juni 2025: Polarlichter über Deutschland? Sonnensturm könnte heute Nacht dafür sorgen | FAZ

  • NLCs mit Polarlicht am 02.06./03.06.2025 – Himmelsbeobachtung.net

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