Die Erde wird derzeit von einem geomagnetischen Sturm der Stärke G3 heimgesucht, dem stärksten seit drei Monaten. Dieses kosmische Ereignis wurde durch einen besonders dichten und energiereichen Sonnenwindstrom ausgelöst, der sich aus mehreren vorangegangenen solaren Phänomenen speiste.
Das Labor für Solare Aktivität des Instituts für Weltraumforschung (RAS) berichtete über die Situation. Ein vergleichbarer G3-Sturm trat bereits am 15. September 2025 auf, verursacht durch beschleunigten Sonnenwind aus einem großen koronale Loch. Die Vorhersagen für die kommenden Tage bleiben ungewiss, da aktuelle Modelle die Situation nicht präzise abbilden können und keine Szenarien für Stürme dieser Intensität vorlagen.
Geomagnetische Stürme dieser Intensität können weitreichende Auswirkungen auf technologische Systeme haben. Ein G3-Sturm kann laut Experten zu Problemen bei der Satellitennavigation und im Kurzwellenrundfunk führen, wobei letzterer sogar komplett unterbrochen sein kann. Auch Stromnetze können betroffen sein und Spannungskorrekturen erfordern. Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) klassifiziert solche Stürme auf einer Skala von G1 bis G5, wobei G3 bereits eine spürbare Stärke darstellt. Die Auswirkungen können von Störungen der Satellitenkommunikation bis hin zu Beeinträchtigungen der GPS-Systeme reichen, was die Positionsbestimmung ungenau machen kann.
In extremen Fällen können sogar Satelliten aus ihrer Umlaufbahn gebracht oder zerstört werden, wie der Ausfall mehrerer Starlink-Satelliten im Februar 2022 durch einen geomagnetischen Sturm zeigte. Auch Funkkommunikation, wie Flug- und Schiffsfunk, kann beeinträchtigt werden, da die Ionosphäre, die für die Reflexion von Radiowellen wichtig ist, gestört wird. Langfristig könnten sogar Unterseekabel, die das Internet verbinden, durch induzierte Ströme beschädigt werden.
Die Forschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) konzentriert sich darauf, die Wechselwirkungen zwischen Sonne und erdnahem Weltraum zu analysieren und Strategien zur Reduzierung der Folgen von Weltraumwetterereignissen zu entwickeln. Die genaue Vorhersage solcher Stürme ist eine Herausforderung, unterstreicht aber die Notwendigkeit fortlaufender Forschung und Überwachung der Sonnenaktivität, um kritische Infrastrukturen zu schützen und die Sicherheit von Astronauten und weltraumgestützten Systemen zu gewährleisten.