Derzeit tritt auf der Erde ein geomagnetischer Sturm der Klasse G4+ auf.
Auswirkungen des X5.16-Ausbruchs auf die Erde: Funkstörungen, Beginn eines schweren geomagnetischen Sturms und wissenschaftliche Prognosen
Bearbeitet von: Uliana S.
Die Sonne hat erneut ihre immense Kraft unter Beweis gestellt, indem sie eine Reihe von Störungen von seltener Intensität in Richtung Erde schleuderte. Am 11. November 2025 ereignete sich in der aktiven Region 4274 ein Ausbruch der höchsten Klasse X5.16. Dieses Ereignis markierte einen neuen Rekord für den aktuellen Sonnenzyklus. Die kolossale Energieentladung dieses Flares benötigte lediglich 8 Minuten, um unseren Planeten zu erreichen. Unmittelbare Folge war eine sogenannte „Funkverdunkelung“ – eine weitreichende Unterbrechung der Hochfrequenzkommunikation über den sonnenbeschienenen Gebieten der Erde, wovon insbesondere Afrika und Europa betroffen waren.
NOAA-Spezialist Шон Даль zum aktuellen Weltraumwetter und zu zukünftigen Prognosen.
Die gravierendsten Konsequenzen standen jedoch noch bevor. Dem Flare folgte ein koronaler Massenauswurf (KMA) – eine riesige Plasmawolke, die sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 3000 km/s fortbewegte. Laut Messungen der Observatorien am Lagrangepunkt L1 näherten sich der Erde am 12. November gleich drei solcher Wolken, die die Sonne am 9., 10. und 11. November ausgestoßen hatte. Die ersten beiden trafen früher als erwartet ein und übertrafen die Vorhersagen der Wissenschaftler. Ihr Aufprall auf die Magnetosphäre war derart heftig, dass bereits um 01:20 UTC am 12. November ein geomagnetischer Sturm der Stufe G4 (schwer) registriert wurde.
Heliophysiker Stefan Burns mit einem Bericht über das dringende Weltraumwetter
Sean Dahl, der Koordinator des Weltraumwetter-Vorhersagedienstes der NOAA, erläuterte, dass die Lage weiterhin äußerst dynamisch sei. Das Magnetfeld der ersten Auswürfe stand im Gegensatz zum Erdmagnetfeld, was die Wechselwirkung signifikant verstärkte. Die größte Bedrohung erwarten die Forscher jedoch gegen Mitte des Tages am 12. November – nämlich die Ankunft des dritten, schnellsten und mächtigsten KMA, der direkt aus dem X5.16-Ausbruch resultierte. Dieser Einschlag birgt das Potenzial, einen extremen Sturm der höchsten Stufe G5 auszulösen.
Experten haben bereits Betreiber von Stromnetzen und Satellitensystemen vor möglichen Störungen gewarnt. Die Einzigartigkeit dieses Ereignisses liegt in dem Kaskadeneffekt, der durch die drei aufeinanderfolgenden Schläge entsteht, die sich möglicherweise zu einem einzigen, massiven Ereignis vereinen könnten. Der Ausgang dieses kosmischen Sturms wird sich entscheiden, sobald der dritte Auswurf die Sensoren am Punkt L1 erreicht. Dies gewährt den Menschen auf der Erde lediglich einige Dutzend Minuten Vorlaufzeit, um sich auf den möglichen Höhepunkt der Sonnenaktivität einzustellen.
Ein geomagnetischer Sturm der Stufe G5 ist ein seltenes und ernstes Phänomen, das weitreichende Auswirkungen haben kann. Dazu gehören nicht nur weitreichende Ausfälle der Funkkommunikation und GPS-Systeme, sondern auch die Gefahr von Schäden an Transformatoren in Hochspannungsnetzen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklung mit größter Sorgfalt, da die kumulative Wirkung der drei KMA-Ereignisse eine noch nie dagewesene Belastung für die technologische Infrastruktur der Erde darstellen könnte.
Quellen
NTN24 | Últimas Noticias de América y el Mundo.
NOAA / NWS Space Weather Prediction Center
Space.com
India Today
The Watchers
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