Saturns Ringe könnten 4,5 Milliarden Jahre alt sein

Bearbeitet von: Uliana S.

Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass die Ringe des Saturn, die oft als relativ jung wahrgenommen werden, tatsächlich bis zu 4,5 Milliarden Jahre alt sein könnten. Diese Erkenntnis stellt die lang gehegte Annahme in Frage, dass diese eisigen Fragmente, die von der Größe von Sandkörnern bis zu Bergen reichen, erst vor einigen Hundert Millionen Jahren entstanden sind.

Die Studie, geleitet von dem Planetenwissenschaftler Ryuki Hyodo von der Universität Tokio, zeigt, dass das makellose Erscheinungsbild der Ringe nicht unbedingt Jugend bedeutet. Die Forschung, die am 16. Dezember in Nature Geoscience veröffentlicht wurde, zeigt, dass Mikrometeoriten sich nicht leicht an den Ringen anheften, was darauf hindeutet, dass ihre Sauberkeit nicht das Ergebnis einer kürzlichen Bildung ist.

Stattdessen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Ringe möglicherweise in den frühen Tagen des Sonnensystems entstanden sind, einer Zeit, die durch Chaos und bedeutende himmlische Interaktionen gekennzeichnet war. Hyodos Team führte Computersimulationen durch, um die Auswirkungen von Mikrometeoriten auf die Ringe zu analysieren, und stellte fest, dass diese Kollisionen Temperaturen von fast 10.000 Grad Celsius erzeugen, das Material verdampfen und verhindern, dass sich feste Trümmer ansammeln.

Zusätzliche Simulationen zeigten, dass der produzierte Dampf sich abkühlen und Nanopartikel bilden würde, die entweder von Saturn absorbiert oder ins All ausgestoßen werden könnten, wodurch das jugendliche Erscheinungsbild der Ringe erhalten bleibt.

Der Streit über das Alter der Saturnringe wird jedoch wahrscheinlich anhalten. Sascha Kempf, außerordentlicher Professor an der Universität Colorado Boulder, bleibt skeptisch gegenüber den neuen Ergebnissen und argumentiert, dass die Methodik seines Teams zur Altersbestimmung umfassender sei. Währenddessen erkennt Lotfi Ben-Jaffel, ein Forscher am Institut für Astrophysik in Paris, die Implikationen der neuen Daten an, fordert jedoch eine verbesserte Modellierung, um die Altersabschätzungen zu verfeinern.

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