Achtsamkeitsmeditation zeigt stärkere Schmerzlinderung als Placebo

Bearbeitet von: 🐬Maria Sagir

Eine neue Studie, die von Wissenschaftlern der University of California in San Diego durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass Achtsamkeitsmeditation Schmerzen effektiv lindert und dabei die Wirkung eines Placebos übertrifft. Die Forschung, die im Journal Biological Psychiatry veröffentlicht wurde, hebt die einzigartigen Mechanismen hervor, durch die Achtsamkeitsmeditation die Schmerzempfindung beeinflusst.

An der Studie nahmen 115 Freiwillige teil, die in vier Gruppen aufgeteilt wurden. Die erste Gruppe nahm an geführten Achtsamkeitsmeditationssitzungen teil, während die zweite Gruppe eine „simulierte“ Meditationstechnik praktizierte, bei der sie angewiesen wurden, alle zwei bis drei Minuten tief zu atmen. Die dritte Gruppe erhielt eine inerte Creme (Placebo), in dem Glauben, es handele sich um eine anästhesierende Salbe. Die restlichen Teilnehmer dienten als Kontrollgruppe und hörten ein Hörbuch.

Vor dem Test erhielten alle Freiwilligen einen schmerzhaften Reiz an ihrem Bein und bewerteten ihre Schmerzempfindung. Anschließend erhielten sie den gleichen Reiz, während sie sich einer MRT-Untersuchung unterzogen, wobei jede Gruppe ihre jeweiligen Interventionen durchführte. Danach bewerteten alle Teilnehmer ihren Schmerz erneut. Nur diejenigen, die mit der richtigen Technik meditierten, berichteten über eine signifikante Reduzierung der Schmerzintensität.

Die Forscher analysierten die Gehirnmechanismen, die an Schmerzreaktionen beteiligt sind, und beobachteten, dass Achtsamkeitsmeditation verschiedene Pfade aktiviert als diejenigen, die durch den Placebo-Effekt ausgelöst werden. Darüber hinaus reduzierte Achtsamkeitsmeditation die Hirnmuster, die mit Schmerz und negativen Emotionen verbunden sind.

Die Studie ergab auch, dass sowohl diejenigen, die „simulierte“ Meditation praktizierten, als auch diejenigen, die die Creme verwendeten, Hirnmuster aufwiesen, die mit dem Placebo-Effekt verbunden waren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Achtsamkeitsmeditation sowohl die Intensität als auch das Unbehagen von schmerzhaften Empfindungen moduliert.

„Die Arbeit liefert neue Beweise, die mit verschiedenen Techniken der Magnetresonanztomographie des Gehirns gewonnen wurden, dass Achtsamkeitsmeditation die Schmerzsignaturen sowohl im nozizeptiven Aspekt (bezogen auf die Wahrnehmung von Schmerzreizen von ihren Rezeptoren) als auch im affektiven Aspekt signifikant reduzieren kann“, erklärt die Neurowissenschaftlerin Eliza Kozasa vom Brain Institute des Albert Einstein Israelite Hospital.

Achtsamkeitsmeditation fördert die Konzentration ausschließlich auf den gegenwärtigen Moment, wobei man auf Empfindungen, Gefühle und Gedanken achtet, die im täglichen Leben oft unbemerkt bleiben. Diese Methode hilft, Ablenkungen, aufdringliche Gedanken oder reflektierende Prozesse zu vermeiden, die Stress, Angst oder andere Formen von Unbehagen erzeugen können.

Während Achtsamkeitsmeditation bereits als Hilfe bei der Bewältigung chronischer Schmerzen anerkannt ist, betonen die Autoren der Studie ihr Potenzial als kostengünstige und zugängliche Alternative für die Genesung in solchen Fällen.

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