Ein Forschungsteam der Universität Hongkong (HKUMed), geleitet von den Professoren Jane Zhou Jie und Yuen Kwok-Yung, hat erfolgreich das humane Rhinovirus C (HRV-C) mit selbstentwickelten menschlichen Atemwegsorganoiden kultiviert. Dieser Erfolg stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Virologie dar.
HRV-C ist eine Hauptursache für die Erkältung, die mit schweren Atemwegssymptomen und der Verschlechterung von Asthma in Verbindung gebracht wird. Zuvor konnte HRV-C nicht in herkömmlichen Laborumgebungen kultiviert werden, was die Entwicklung von Impfstoffen und antiviralen Behandlungen erschwerte. Die neue Organoid-Technologie bietet ein tragfähiges Modell zur Untersuchung von HRV-C.
Das Team arbeitete mit Professor Hans Clevers vom Hubrecht-Institut, einem führenden Experten für Organoid-Technologie, zusammen, um das weltweit erste Atemwegsorganoid-Kultursystem zu schaffen. Dieses System ermöglicht die Rekonstruktion und Expansion von menschlichem Atemweggewebe im Labor und erleichtert die Forschung zu Atemwegserkrankungen.
Die Forscher zeigten, dass sowohl Atemwegs- als auch Nasenorganoide HRV-C effektiv aus klinischen Proben isolieren können. Besonders bemerkenswert ist, dass Nasenorganoide eine höhere Empfindlichkeit gegenüber dem Virus aufwiesen. Dieses innovative Modell kann für die Arzneimittelprüfung und die Entwicklung von Impfstoffen gegen HRV-C verwendet werden.
Professor Zhou betonte das Potenzial von Atemwegsorganoiden zur Untersuchung nicht kultivierbarer humaner Viren und zur Bewertung der Wirksamkeit von Arzneimitteln. Die Ergebnisse, die in Nature Communications veröffentlicht wurden, stellen einen neuen Ansatz in der Virologie und der öffentlichen Gesundheit dar.
Zu den weiteren wichtigen Mitwirkenden an der Forschung gehören Dr. Li Cun und Dr. Yu Yifei, beide vom Department für Mikrobiologie der HKUMed. Die Studie unterstreicht das Engagement der Institution für wissenschaftliche Innovation zur Bewältigung von Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.