Archäologen haben in den Ruinen eines Hauses in der antiken Stadt Histria, nahe der rumänischen Schwarzmeerküste, einen bedeutenden Fund gemacht: einen Hort von über 40 Münzen und verschiedenen Schmuckstücken, der einer wohlhabenden römischen Familie gehörte und auf das 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Die Funde geben Einblicke in das Leben während des römischen Prinzipats. Die Hitze eines Brandes, der das Haus zerstörte, schuf eine einzigartige Konservierungsmethode, die die Form der ursprünglichen Holztruhe nachzeichnete, in der die Schätze aufbewahrt wurden. Einzelne Münzen behielten ihre runde Form, sind jedoch von Korrosion überzogen.
Neben dem Münzfund wurden in derselben archäologischen Schicht auch Keramikgefäße, Inschriften sowie Objekte aus Bronze, Eisen und Glas geborgen, die auf eine reiche und vielfältige materielle Kultur hinweisen. Das entdeckte Haus selbst wird als „luxuriös“ beschrieben. Erhöhte Böden und mit bemalten Stuckarbeiten verzierte Wände zeugen vom Wohlstand der einstigen Bewohner und unterstreichen die Vermutung, dass eine wohlhabende Familie hier ihren Wohnsitz hatte.
Histria, ursprünglich eine griechische Kolonie, die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. von Milet gegründet wurde, entwickelte sich zu einer wichtigen römischen Stadt an der westlichen Schwarzmeerküste. Die Stadt erlebte während des römischen Reiches, insbesondere in der Zeit des Prinzipats, eine bedeutende Entwicklung und war ein wichtiger Handelsposten. Weitere archäologische Untersuchungen in der Region bestätigen die starke Präsenz des Römischen Reiches, da bereits zuvor römische Artefakte entdeckt wurden.
Die Ausgrabungen in Histria sind von immenser Bedeutung für das Verständnis der römischen Zivilisation und ihrer Ausdehnung bis in die Gebiete des heutigen Rumänien. Die fortlaufende Forschung wird dazu beitragen, die genaue Herkunft und die historische Bedeutung der entdeckten Objekte sowie ihre Verbindung zur Geschichte von Histria weiter zu entschlüsseln. Die archäologische Stätte von Histria gilt als eine der ältesten städtischen Siedlungen Rumäniens und ist ein Zeugnis für die tiefen historischen Verbindungen der Region mit der griechischen und römischen Welt.