6.500 Jahre alte Kreisgrabenanlagen und Siedlungen in Rechnitz enthüllen neolithische Meisterleistungen

Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka

In Rechnitz, Burgenland, Österreich, wurden monumentale Erdwerke entdeckt, die über 6.500 Jahre alt sind und damit älter als Stonehenge und die Pyramiden von Gizeh. Diese beeindruckenden Kreisgrabenanlagen, die zwischen 4850 und 4500 v. Chr. während des mittleren Neolithikums errichtet wurden, zeugen von einer hochentwickelten sozialen und kulturellen Organisation früher europäischer Gemeinschaften. Die Ausgrabungen in Rechnitz legten vier große kreisförmige Anlagen frei, von denen drei als „Kreisgrabenanlagen“ identifiziert wurden, wobei der Durchmesser jeder Anlage über 100 Meter beträgt. Diese Strukturen wurden wahrscheinlich für gemeinschaftliche Versammlungen, rituelle Zeremonien oder astronomische Beobachtungen genutzt. Die Konzentration dieser monumentalen Anlagen in unmittelbarer Nähe macht Rechnitz zu einem überregional bedeutsamen Zentrum des mittleren Neolithikums.

Neben den Kreisgrabenanlagen wurden auch zwei neolithische Siedlungen freigelegt. Eine Siedlung stammt aus dem Frühneolithikum und belegt den Übergang zu einer sesshaften landwirtschaftlichen Lebensweise. Die zweite Siedlung ist aus dem mittleren Neolithikum und datiert zeitgleich mit den Erdwerken. Die Funde von Gruben, Pfostenlöchern und Keramikfragmenten geben tiefe Einblicke in das tägliche Leben dieser frühen Kulturen.

Geplant ist die Errichtung eines archäologischen Besucherzentrums mit Rekonstruktionen und Bildungsprogrammen, um die prähistorische Vergangenheit Europas erlebbar zu machen. Diese Entdeckung beleuchtet die architektonischen und sozialen Fortschritte neolithischer Gemeinschaften und unterstreicht die Bedeutung der Region Rechnitz als ein Zentrum der frühen europäischen Gesellschaftsorganisation und Umweltinteraktion. Die Analyse von Bodenproben, die von der Universität Wien durchgeführt wird, wird dazu beitragen, die Entwicklung landwirtschaftlicher Landschaften in dieser Region vor Tausenden von Jahren besser zu verstehen.

Mehr als 120 solcher antiken Ringsysteme wurden in Mitteleuropa entdeckt, hauptsächlich in den Flussbecken von Elbe und Donau. Die Kreisgrabenanlagen von Rechnitz sind Teil eines größeren Phänomens in Mitteleuropa, mit ähnlichen Funden in Österreich, Ungarn, Deutschland, der Tschechischen Republik und der Slowakei. Die archäologische Gemeinschaft setzt die Erforschung und Konservierung des Standorts fort. Die Entwicklung des archäologischen Parks wird voraussichtlich den Kulturtourismus fördern und Besuchern eine Verbindung zur prähistorischen Vergangenheit Europas ermöglichen.

Quellen

  • artnet News

  • All That's Interesting

  • GreekReporter.com

  • Arkeonews

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.

6.500 Jahre alte Kreisgrabenanlagen und Si... | Gaya One