Archäologen entdecken in Gyeongju Grabstätte eines Silla-Feldherrn aus dem 4. bis 5. Jahrhundert

Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka

In der südkoreanischen Stadt Gyeongju gelang Archäologen eine bedeutende Entdeckung: Sie legten eine Grabstätte frei, deren Entstehung auf das späte 4. bis frühe 5. Jahrhundert datiert wird. Der dort beigesetzte Mann war höchstwahrscheinlich ein hochrangiger Militärbefehlshaber des Königreichs Silla (57 v. Chr. – 935 n. Chr.). Die geborgenen, einzigartigen Artefakte spiegeln den hohen Status und die Kultur der damaligen Elite wider.

Die Konstruktion der Grabstätte besteht aus einer Holzkammer, die mit Steinplatten und Erde bedeckt war. In der Hauptkammer fanden die Forscher das Skelett des Feldherrn, ein langes Schwert sowie Fragmente einer vergoldeten Bronzekrone. Eine Seitenkammer enthielt die Überreste eines Begleiters, vermutlich eines Dieners oder Höflings, der im Rahmen eines Rituals, das Loyalität symbolisierte, zusammen mit seinem Herrn beerdigt wurde.

Kim Hong-suk vom Nationalen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Kulturerbe in Gyeongju betonte, dass diese Ausgrabung neue Erkenntnisse über die Praxis der Begleitbestattungen liefert. Diese Praxis war zu einem späteren Zeitpunkt verboten worden. Die Funde ermöglichen es, die Entwicklung der Bestattungstradition in Silla besser nachzuvollziehen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die vergoldete Bronzekrone. Sie könnte die älteste bekannte Krone dieser Art sein, die auf dem Gebiet von Silla entdeckt wurde. Ihre ornamentalen Motive weisen Ähnlichkeiten mit Artefakten aus dem Königreich Goguryeo auf, was die kulturellen Verbindungen zwischen den damaligen Reichen belegt.

Ebenfalls in der Grabkammer wurden Rüstung und Helm für den Menschen sowie ein seltener Satz Rüstung für ein Pferd gefunden. Dies ist erst der zweite Fund dieser Art von Pferdeausrüstung in Silla-Gräbern. Park Jun-hyeon vom Museum der Nationalen Universität Pukyong wies darauf hin, dass die Rüstung im unteren Teil aus Leder gefertigt war. Diese Bauweise sorgte für geringeres Gewicht und höhere Beweglichkeit und unterstreicht den herausragenden Status des Besitzers als einen der führenden Militärführer seiner Zeit.

Zusätzlich zu den Hauptfunden wurden goldene Ohrringe, Keramikgegenstände und Waffen geborgen. Diese Objekte erlauben es den Wissenschaftlern, die materielle Kultur und die Bestattungsrituale des frühen Silla-Reiches zu rekonstruieren. Professor Shim Hyeon-cheol, Historiker an der Keimyung Universität, hob die Bedeutung der Entdeckung für das Studium der Evolution der Silla-Grabkomplexe hervor – von einfachen Holzkammerbestattungen hin zu komplexeren Konstruktionen mit Steinaufschüttungen.

Die Ausgrabungsarbeiten wurden gemeinsam vom Kulturerbedienst Koreas und der Stadtverwaltung von Gyeongju durchgeführt. Alle Artefakte und die Grabstätte selbst werden der Öffentlichkeit im Rahmen des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) zur Besichtigung freigegeben. Die Ausstellung findet vom 27. Oktober bis zum 1. November 2025 statt.

Quellen

  • Sputnik Brasil

  • APEC 2025 KOREA

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