7.000 Jahre alte Häuser der Rössen-Kultur nahe Dortmund entdeckt

Bearbeitet von: Ирина iryna_blgka blgka

Archäologische Ausgrabungen in der Nähe des Flughafens Dortmund haben bedeutende Funde aus der Jungsteinzeit zutage gefördert. Die Entdeckungen deuten darauf hin, dass frühe Bauern und ihre Behausungen in der Region vor über 7.000 Jahren existierten. Diese Funde beleuchten die Rössen-Kultur, eine der prägendsten frühen landwirtschaftlichen Gemeinschaften Mitteleuropas.

Archäologen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) haben unter der Leitung von Philipp Bockelbrink auf einem großen Baugrundstück nahe Holzwickede, wo der "Eco Port Süd" entwickelt wird, bemerkenswerte Zeugnisse des jungsteinzeitlichen Lebens freigelegt. In der nördlichen Sektion des Geländes wurde die Beschreibung eines Gebäudes abgeschlossen, das bereits in früheren Forschungen rekonstruiert worden war. Im südlichen Teil des Areals stießen die Archäologen auf die Überreste von mindestens vier bis fünf weiteren substanziellen Wohnhäusern. Die Experten gehen davon aus, dass die Fundstelle zwei unterschiedliche Siedlungsphasen repräsentiert, die beide über 7.000 Jahre alt sind. Während Artefakte wie Keramik wichtige Informationen über die frühe Besiedlung liefern, stellen die freigelegten Fundamente selbst einen signifikanten Beweis für frühe menschliche Aktivität dar.

Dr. Petra Bergmann von der Wirtschaftsförderung des Kreises Unna äußerte, dass solche Entdeckungen erwartet wurden: "Vorherige Untersuchungen deuteten bereits auf Siedlungsaktivitäten hier hin. Nun, mit den substanziellen Funden aus der Vergangenheit, haben wir die Möglichkeit erhalten, den Eco Port Süd zu schaffen, der einen hochwertigen Businesspark in exzellenter Lage bilden wird." Die in Holzwickede gefundenen Häuser sind charakteristisch für di Rössen-Kultur, eine landwirtschaftliche Gemeinschaft, die um 4700 v. Chr. blühte. Diese Kultur, benannt nach einer Region in Sachsen-Anhalt, war eine der am weitesten verbreiteten Gemeinschaften der Jungsteinzeit in Mitteleuropa.

Professor Dr. Michael Baales, Leiter des LWL-Archäulamtes für Westfalen, erklärte: "Diese Gebäude spiegeln die Rössen-Kultur wider, die in den fruchtbaren Lössböden Westfalens besonders verbreitet war. Siedlungen finden sich häufig entlang des Hellwegkorridors, zwischen dem Sauerland und dem Ruhrgebiet." Vergleichbare Funde wurden in der gesamten Region dokumentiert. So entdeckten Archäologen bereits 1950 im Bochumer Stadtteil Gärten eine massive, 65 Meter lange Hausanlage, eine der größten bekannten jungsteinzeitlichen Konstruktionen. Im Vergleich dazu erscheint die Beschreibung eines nahezu intakten Hauses in Holzwickede, etwa 30 Meter lang, relativ bescheiden. Diese Häuser dienten sowohl Menschen als auch Tieren als Unterkunft, wobei die Lagerbereiche der Kornspeicher ebenfalls unter demselben Dach untergebracht waren. Es ist möglich, dass hier auch Holzkonstruktionen für Lagerzwecke errichtet wurden, wobei die Archäologen tiefe Pfostenlöcher identifiziert haben, in die die Pfosten und Balken eingelassen wurden. Das erhöhte Gelände nahe dem Dortmunder Flughafen hat diese Strukturen über Jahrtausende hinweg erhalten.

Bemerkenswert ist, dass diese spezifische Fundstelle, im Gegensatz zu typischen jungsteinzeitlichen Fundorten, nur sehr wenige Keramikfragmente und Artefakte aufwies. Dies wirft Fragen auf: War es eine kurzlebige Siedlung? Zogen die Bewohner schnell weiter? Im südlichen Bereich ist eine Wohnstätte mit einem älteren Fundament verbunden, was auf unterschiedliche Siedlungsphasen hindeutet. Darüber hinaus kamen bei der Ausgrabung auch Spuren von Aktivitäten aus der Eisenzeit zum Vorschein, die nur wenige Jahrhunderte vor Christus datiert werden. Kleinere Wohneinheiten wurden ebenfalls identifiziert, entweder mit Vorratsgruben oder Lagerbereichen, zusammen mit Keramikfragmenten, die dieser späteren Periode zugeordnet werden.

"Die Ausgrabung unterstreicht, wie weit verbreitet die landwirtschaftlichen Gemeinschaften der Jungsteinzeit waren und wie sie ihre Spuren am Hellweg hinterlassen haben", erklärte Professor Baales. "Es ist wichtig, dass die aktuelle Entwicklung das kulturelle Erbe respektiert und diese Spuren für zukünftige Generationen bewahrt." Die Ausgrabung nahe dem Dortmunder Flughafen wirft ein Licht auf die tiefe Geschichte menschlicher Besiedlung im Ruhrgebiet. Die aktuelle Entwicklung und der zukünftige Businesspark sind in gewisser Weise eine Fortsetzung der jungsteinzeitlichen Bauern, die kultivierten, in Holzhäusern lebten und die Grundlagen der frühen europäischen Gesellschaft legten. Mit der Entwicklung des Eco Port Süd wird die Region weiterhin eine Erinnerung an das kulturelle Erbe sein, das sich Tausende von Jahren in die Vergangenheit erstreckt und unter der heutigen Infrastruktur liegt. Es ist ein Erbe, das unser Verständnis der prähistorischen Vergangenheit Europas weiterhin prägt.

Quellen

  • enikos.gr

  • LWL Archaeology for Westphalia-Lippe

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