Alte DNA enthüllt die Rolle der Seidenstraße bei der Einführung von Hauskatzen in China

Die Analyse alter Katzengen-DNA deutet darauf hin, dass Hauskatzen um 600 n. Chr. über die Seidenstraße nach China kamen, später als bisher angenommen. Die Studie, die 22 Katzenreste von 14 archäologischen Stätten analysiert, identifiziert die ältesten Hauskatzenreste aus Tongwan City, Shaanxi, die auf 730 n. Chr. datiert sind. Diese Katzen teilten eine genetische Signatur (Klade IV-B), die mit einer Katze aus Dhzankent, Kasachstan (775-940 n. Chr.), übereinstimmt, der ältesten bekannten Hauskatze entlang der Seidenstraße. Dies deutet darauf hin, dass Händler und Diplomaten Katzen als wertvolle Haustiere nach China brachten und sie als Tribut an die Elite anboten. Zuvor lebten Menschen in ländlichen chinesischen Gemeinden mit einheimischen Leopardkatzen (Prionailurus bengalensis) zusammen, aber dies war keine Domestizierung. Die Studie stellt die Annahme der Katzendomestizierung in China während der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) in Frage. Die Forscher vermuten, dass die alten Chinesen religiöse Rituale durchführten, wenn sie eine Katze in ihr Haus brachten, und sie nicht als bloßen Besitz, sondern als geehrte Gäste betrachteten.