Astronomen entdecken Hinweise auf 'Planet Y' im Kuipergürtel
Bearbeitet von: Uliana S.
Astronomen haben in den äußeren Regionen des Sonnensystems, im Kuipergürtel, unerwartete Anomalien in den Umlaufbahnen von Himmelskörpern festgestellt. Diese Abweichungen deuten auf die Existenz eines bisher unentdeckten Planeten hin, der vorläufig die Bezeichnung 'Planet Y' trägt. Die Hypothese besagt, dass dieser Himmelskörper kleiner als die Erde, aber größer als Merkur sein könnte und die Bahnen seiner Nachbarn im äußeren Sonnensystem beeinflusst.
Die beobachteten Anomalien zeigen sich als eine Neigung der Bahnebene einiger Objekte im Kuipergürtel um etwa 15 Grad. Diese Verformung ist physikalisch schwer zu erklären, da sie sich normalerweise innerhalb von 100 Millionen Jahren ausgleichen würde. Die Tatsache, dass sie dennoch sichtbar ist, deutet auf eine stetige Störung hin, die am wahrscheinlichsten von einem bisher unentdeckten Planeten ausgeht. Es wird vermutet, dass sich 'Planet Y' in einer Entfernung von 100 bis 200 astronomischen Einheiten (AE) von der Sonne befindet.
Besonders viel Hoffnung setzen Astronomen in das Vera C. Rubin Observatory in Chile. Dieses leistungsstarke Observatorium, das eine umfassende Himmelsdurchmusterung durchführen wird, soll in den kommenden Jahren Tausende neuer transneptunischer Objekte katalogisieren. Es wird erwartet, dass das Rubin Observatory 'Planet Y' innerhalb der ersten Betriebsjahre entdecken könnte, sofern er existiert. Die Daten des Observatoriums werden entscheidend dazu beitragen, die Hypothese zu bestätigen oder zu widerlegen.
Interessanterweise schließen sich die Theorien für 'Planet Y' und den ebenfalls hypothetischen 'Planet Neun' nicht gegenseitig aus. Es ist denkbar, dass beide Himmelskörper gleichzeitig existieren und gemeinsam die Dynamik im äußeren Sonnensystem beeinflussen. Während 'Planet Neun' als ein massiverer Himmelskörper mit einer Gravitationskraft, die Objekte anzieht, betrachtet wird, basiert die Hypothese von 'Planet Y' auf einem Neigungseffekt der Bahnebene. Die Entdeckung beider Planeten würde unser Verständnis der Entstehung und Entwicklung unseres Sonnensystems revolutionieren.
Quellen
Merkur.de
Live Science
arXiv
Live Science
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