Astronomen der Chalmers University of Technology haben eine gewaltige, expandierende Gas- und Staubblase um den roten Überriesenstern DFK 52 entdeckt. Diese Struktur, die größte ihrer Art, die jemals in der Milchstraße beobachtet wurde, wurde mithilfe empfindlicher Radiobeobachtungen des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) identifiziert.
Die Blase, die vor etwa 4.000 Jahren durch ausgestoßenes Material gebildet wurde, stellt eine Herausforderung für aktuelle astrophysikalische Modelle dar. DFK 52 ist ein massereicher Stern in seinen letzten Lebensphasen, ähnlich wie Beteigeuze, und wird voraussichtlich in einer Supernova enden. Dieses Ereignis hat jedoch eine riesige Gasblase ohne vorhergehende Supernova erzeugt, deren Ursprung rätselhaft bleibt und bestehende Theorien über den Massenverlust von massereichen Sternen in ihren letzten Jahrtausenden herausfordert.
Die Blase um DFK 52 erstreckt sich über 1,4 Lichtjahre und übertrifft damit das Sonnensystem bei weitem. ALMAs Fähigkeit, Emissionen im Millimeterwellenlängenbereich zu detektieren, ermöglichte die Abbildung des kalten, dichten Gases. Doppler-Geschwindigkeitsmessungen bestätigten die Expansion der Blase, was auf eine dynamische Entwicklungsphase des Sterns hindeutet.
Der leitende Astronom Mark Siebert äußerte sich überrascht über die Größe und Komplexität der Blase. Er bemerkte, dass DFK 52, obwohl er ein Zwilling von Beteigeuze in Bezug auf seine stellaren Eigenschaften ist, eine turbulente jüngste Geschichte aufweist, die unerwartet war. Das Ereignis, das die Blase erzeugte, beinhaltete wahrscheinlich eine schnelle Ausstoßung von Sternenmaterial, vergleichbar in der Masse mit unserer Sonne. Dieser kraftvolle Massenverlust verändert die Umgebung des Sterns erheblich und verteilt schwere Elemente neu, was möglicherweise die zukünftige Sternentstehung beeinflusst.
Eine Hypothese für dieses Phänomen ist ein versteckter binärer Begleiter, da solche Begleiter Massenverlustereignisse induzieren oder verstärken können. Die Entdeckung dieser ausgedehnten, beschleunigenden Blase um DFK 52 ist ein Meilenstein in der galaktischen Astronomie. Sie erweitert unser Verständnis von massereichen stellaren Auswürfen und bietet ein natürliches Labor zur Untersuchung der Physik, die die Lebenszyklen von Riesensternen bestimmt.