Superzellen-Gewitter nehmen zu: Alpenraum als Hotspot des Klimawandels

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Neue Forschungsergebnisse von ETH Zürich und Universität Bern zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Superzellen-Gewitter, extreme rotierende Stürme, werden in Europa häufiger. Der Alpenraum entwickelt sich dabei zu einem Hotspot für diese gefährlichen Wetterphänomene. Bei einer globalen Erwärmung von drei Grad Celsius könnten die Superzellen-Gewitter in den nördlichen Alpen um bis zu 50 Prozent zunehmen. Diese Erkenntnisse stammen aus einer detaillierten Simulation, die mit einem neuartigen Klimamodell durchgeführt wurde und die Entstehung sowie den Verlauf von Superzellen mit einer Genauigkeit von 2,2 Kilometern abbildet. Die Studie, veröffentlicht in Science Advances, unterstreicht die Notwendigkeit einer verbesserten Vorbereitung auf die Auswirkungen des Klimawandels und den Schutz vor Schäden durch Superzellen.

Superzellen sind für ihre zerstörerische Kraft bekannt. Sie bringen nicht nur heftige Windböen und Starkregen, sondern oft auch grossen Hagel und in seltenen Fällen sogar Tornados mit sich. Diese Wetterextreme stellen eine erhebliche Gefahr für die Landwirtschaft, Infrastruktur und das menschliche Leben dar. Die Simulationen zeigen, dass der Alpenraum, einschliesslich der Schweiz, Österreich und Italien, besonders betroffen sein wird. Während die Häufigkeit dieser Stürme auf der Iberischen Halbinsel und in Südwestfrankreich voraussichtlich abnehmen wird, konzentriert sich die Zunahme auf Mitteleuropa und höhere Lagen. Die Schweiz, mit ihren vielfältigen Bergregionen, wird somit zu einem Zentrum für diese Wetterentwicklungen, wobei das Tessin als besonders anfällig gilt.

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Intensität dieser Stürme ebenfalls zunimmt, was sich in höheren Niederschlagsraten, grösserem Hagel und stärkeren Windböen äussert. Dies stellt eine grosse Herausforderung für die Landwirtschaft dar, die bereits heute mit den Folgen von Extremwetterereignissen wie Dürren und Starkregen konfrontiert ist. Die Zunahme von Superzellen-Gewittern verschärft diese Problematik und erfordert angepasste Strategien zur Risikominimierung und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe.

Die präzise Modellierung von Superzellen-Gewittern ist entscheidend, um die Vorhersagefähigkeiten zu verbessern und somit effektivere Schutzmassnahmen zu entwickeln. Die Wissenschaftler betonen, dass das Verständnis der Entstehungsbedingungen dieser Stürme essenziell ist, um sich besser dagegen wappnen zu können.

Quellen

  • National Geographic

  • Hungarian Teacher Programme (16-23 August 2025)

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