Maiserträge in den USA: Klimawandel fordert Anpassung trotz Rekordprognosen

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

US-amerikanische Maisbauern sehen sich trotz einer prognostizierten Rekordernte für 2025 mit erheblichen Herausforderungen durch den Klimawandel konfrontiert. Symptome wie welkende Blätter und fehlende Maiskörner deuten auf die zunehmende Intensität von Wetterextremen hin, die den Maisanbau beeinträchtigen. Insbesondere hohe Nachttemperaturen und unvorhersehbare Niederschlagsmuster stören den Bestäubungsprozess des Maises, was zu unterentwickelten Kolben und Ertragsminderungen führt. Ein Phänomen, das als „eng gewickelte Fahne“ bekannt ist und bei dem hohe Temperaturen die Fahnen zu schnell wachsen lassen, behindert die Pollenfreisetzung und wurde bereits im gesamten Mittleren Westen und in den Plains gemeldet.

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostiziert für 2025 eine Rekordproduktion von 16,7 Milliarden Bushel Mais. Diese optimistische Vorhersage steht jedoch im Kontrast zu den beobachteten negativen Auswirkungen extremer Wetterereignisse. Laut einem Bericht der American Farm Bureau Federation (AFBF) beliefen sich die durch Wetterextreme verursachten Schäden in der US-Landwirtschaft im Jahr 2024 auf mindestens 20,3 Milliarden US-Dollar, wobei Mais allein 3,85 Milliarden US-Dollar ausmachte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit robuster Anpassungsstrategien.

Landwirte setzen vermehrt auf adaptive Strategien, wie die Einführung kürzerer Maissorten, die besser gegen starke Winde gewappnet sind und weniger Wasser benötigen. Diese Entwicklung spiegelt die Bemühungen der Pflanzenzüchtung wider, Sorten mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen Umweltstress zu entwickeln, wobei die Dürretoleranz eine Schlüsselrolle spielt. Forscher in den USA haben neue Mechanismen entdeckt, die Mais unempfindlicher gegen vorübergehende Trockenperioden machen, beispielsweise durch die verstärkte Produktion eines pflanzeneigenen Stickstoff-Speichereiweißes. Dies kann die Erträge unter schwierigen Wachstumsbedingungen erheblich steigern.

Herkömmlich gezüchtete Sorten mit verbesserter Trockentoleranz haben in den wichtigsten Maisanbauregionen der USA innerhalb weniger Jahre einen Flächenanteil von 20 Prozent erreicht, im trockeneren Westen sogar bis zu 40-60 Prozent. Die Herausforderungen durch den Klimawandel sind jedoch nicht neu. Bereits 2014 deutete eine Studie der Stanford University darauf hin, dass der Klimawandel in den nächsten 50 Jahren zu einem Rückgang der Maiserträge im Mittleren Westen um bis zu 15 % führen könnte, wenn die Sorten noch empfindlicher auf Hitze reagieren.

Die jüngsten USDA-Prognosen für 2025, die eine Rekordernte von 16,742 Milliarden Bushel (425,25 Millionen Tonnen) vorhersagen, basieren auf nahezu optimalen Wachstumsbedingungen im Corn Belt. Dies verdeutlicht die Komplexität der Vorhersagen angesichts der Wetterextreme. Die globale Maisproduktion wird auf 1.288,58 Millionen Tonnen geschätzt, was das Angebot erhöht und die Preise tendenziell drückt, während die Nachfrage steigt. Die Anpassung an diese sich wandelnden Bedingungen ist entscheidend für die Sicherung der zukünftigen Ernten und die Stabilität der globalen Nahrungsmittelversorgung.

Quellen

  • missoulian.com

  • To get that perfect ear of corn, weather has to cooperate. But climate change is making it dicier

  • USDA Forecasts More Corn and Wheat, Fewer Soybean Acres for 2025/2026

  • 'Short corn' could replace the towering cornfields steamrolled by a changing climate

  • Reality Check: Will adding fringe US corn acres drag down yield?

  • USDA Forecasts More Corn and Wheat, Fewer Soybean Acres for 2025/2026

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