Der Kilauea auf Hawaii, einer der weltweit aktivsten Vulkane, setzte seine eruptive Serie mit der 35. Episode seit Dezember 2024 fort. Das U.S. Geological Survey (USGS) bestätigte am 18. Oktober 2025, dass die Aktivität im Kraterbereich des Halemaʻumaʻu eine bemerkenswerte Intensität erreichte. Diese jüngste Phase lenkte die Aufmerksamkeit auf die zyklische Natur der geologischen Prozesse der Insel.
Die 35. Episode, die am Abend des 17. Oktober 2025 begann, zeichnete sich durch simultane Lavafontänen aus Nord- und Süd-Schlot aus, die Rekordhöhen für die aktuelle Eruptionssequenz erreichten. Die Fontänen des Südschlots stiegen auf fast 1.500 Fuß (etwa 460 Meter), während die des Nordschlots etwa 1.100 Fuß (etwa 330 Meter) erreichten. Diese Höhen übertrafen die der vorhergehenden 34. Episode, bei der Fontänen bis zu 400 Meter hoch waren. Die Wissenschaftler des USGS betrachten diese Ereignisse als Teil einer einzigen, andauernden Eruption, da das Magma denselben Weg an die Oberfläche nimmt.
Die Vorbereitung auf diese Episode war bereits am 16. Oktober durch eine Zunahme von Lavaspattering und kurzzeitigen Überläufen gekennzeichnet, bevor die Hauptfontänen am 17. Oktober um 20:05 Uhr HST einsetzten. Die nahezu vertikale Aufstiegsrichtung der Fontänen deutet auf eine veränderte Schlotarchitektur hin, die höhere Ausbrüche ermöglichte. Während des Höhepunkts registrierten Beobachter eine Gaswolke, die sich auf über 16.000 Fuß (etwa 5.000 Meter) über dem Boden erhob, wobei feine Asche und vulkanisches Glas (Pele's Hair) in windabgewiesene Gebiete transportiert wurden.
Obwohl die Manifestationen der Erdenergie beeindruckend sind, blieb die unmittelbare Gefahr für die umliegenden Siedlungen gering, da sich die Aktivität auf den Kraterbereich im Hawaii Volcanoes National Park konzentrierte, rund 320 Kilometer südwestlich von Honolulu gelegen. Die Episode 35 endete abrupt am frühen Samstagmorgen, dem 18. Oktober, nach 7,5 Stunden kontinuierlichen Fontänen. Die Bodenhebung am Gipfel setzte nach dem Ende der Fontänen wieder ein, was darauf hindeutet, dass sich die Magmakammer unter der Oberfläche wieder auflädt und eine weitere Episode möglich ist, wenn auch wahrscheinlich erst in einigen Wochen.
Die jüngsten Ereignisse unterstreichen die Notwendigkeit ständiger Wachsamkeit. Historische Daten, wie die Eruption von 2018, zeigen das erhebliche Potenzial vulkanischer Aktivität für Infrastruktur und Tourismus. Die Fähigkeit der Wissenschaft, diese Muster zu erkennen und zu kommunizieren, bietet der Gemeinschaft einen Rahmen für die Anpassung an die dynamischen Rhythmen der Insel.