Der Tropensturm Melissa hat sich in der Karibik rapide zu einem Hurrikan der Kategorie 3 entwickelt und stellt eine unmittelbare Bedrohung für Jamaika und den Osten Kubas dar. Am 26. Oktober 2025 wurden anhaltende Windgeschwindigkeiten von 185 km/h gemessen, wobei meteorologische Projektionen eine weitere Intensivierung bis hin zur höchsten Kategorie 5 im Laufe des Wochenendes andeuteten. Diese schnelle Zunahme der Stärke wird auf die außergewöhnlich warmen Meeresoberflächentemperaturen in der Region zurückgeführt, welche die primäre Energiequelle für solche Wetterphänomene bilden.
Die langsame Zugbewegung des Sturms, die teilweise nur 6 km/h betrug, verschärft die Lage erheblich, da dies zu einer übermäßig langen Exposition gegenüber den extremen Wetterbedingungen führt. Experten des National Hurricane Center (NHC) in Miami, die die Entwicklung seit der ersten Registrierung als tropische Welle am 16. Oktober und als Tropensturm Melissa am 21. Oktober verfolgen, warnten vor katastrophalen Regenfällen. Für Jamaika und Haiti werden Niederschlagsmengen von 400 bis 500 Litern pro Quadratmeter erwartet, was die jährliche Niederschlagsmenge Berlins von durchschnittlich 570 Litern pro Quadratmeter annähernd erreicht.
Die Auswirkungen sind bereits spürbar: In Haiti und der Dominikanischen Republik wurden Todesopfer gemeldet. In der Dominikanischen Republik mussten über 1000 Menschen evakuiert werden, nachdem starke Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche auslösten, wobei mindestens vier Todesfälle in der Region bestätigt wurden. Während sich Melissa auf Jamaika zubewegt, rief Premierminister Andrew Holness die Bevölkerung eindringlich zur Einhaltung der Anweisungen und zur Nutzung der über 650 aktivierten Notunterkünfte auf. Für Kubas östliche Provinzen, von Camagüey bis Guantánamo, wurde die Phase der Zyklonalarmierung ausgerufen, was auf die drohende Schwere der Situation hinweist.
Die aktuelle Krise erfordert eine disziplinierte Fokussierung auf Schutzmaßnahmen und die Befolgung der Anweisungen lokaler Regierungen und des Zivilschutzes. Die Bevölkerung wird angehalten, Informationen aus verlässlichen Quellen aufzunehmen und die Energie von Angst in die Schaffung sicherer Strukturen und die Unterstützung der Gemeinschaft umzulenken, um die kollektive Resilienz für die bevorstehende Erholung zu stärken.