Die Azoren, ein autonomes portugiesisches Archipel, haben kürzlich eine Gesetzgebung verabschiedet, um das größte Netzwerk von Meeresschutzgebieten (MPA) im Nordatlantik zu schaffen, das 287.000 Quadratkilometer (etwa 110.800 Quadratmeilen) umfasst. Diese Initiative zielt darauf ab, 30 % des Ozeans rund um das Archipel zu schützen.
Die Hälfte des MPA-Netzwerks ist als 'vollständig geschützt' ausgewiesen, was extraktive Aktivitäten wie Fischerei verbietet, während regulierte Aktivitäten wie Tauchen und Meeres-Tourismus erlaubt sind. In den 'hochgeschützten' Bereichen sind nur Aktivitäten mit geringer Gesamtbelastung, einschließlich der Angelmethode mit Rute und Schnur, gestattet, um den Schutz mit wirtschaftlichen Chancen im Tourismus und in der blauen Wirtschaft in Einklang zu bringen.
Wissenschaftliche Expeditionen, die 2016 und 2018 durchgeführt wurden, kartierten über 21.469 km² (8.289 Quadratmeilen) des Meeresbodens und enthüllten mehr als 300 Seamounts, die verletzliche Kaltwasserkorallen und Schwämme unterstützen. Die Region dient als wichtiger Biodiversitätskorridor für wandernde Meeresarten und verbindet Ökosysteme zwischen Amerika, Europa und Afrika.
Dieses MPA-Netzwerk verbessert nicht nur die ökologische Widerstandsfähigkeit gegen Bedrohungen wie Verschmutzung und Überfischung, sondern positioniert die Azoren auch als Vorreiter in den globalen Naturschutzbemühungen und trägt zur Zielsetzung bei, bis 2030 30 % der Land- und Meeresflächen des Planeten zu schützen.