Riesiger Salvinien-Farn als vielversprechende Lösung zur Reinigung verschmutzter Gewässer

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Der in Südostbrasilien heimische Wasserfarn *Salvinia molesta*, auch bekannt als Riesen-Salvinie, rückt zunehmend in den Fokus der Wissenschaft als leistungsfähiges Werkzeug zur Bekämpfung globaler Wasserverschmutzung. Diese schnell wachsende Pflanze verfügt über eine bemerkenswerte Fähigkeit, toxische Schwermetalle und sogar Antibiotika aus kontaminierten Gewässern und Böden aufzunehmen.

Jüngste Forschungen aus dem Jahr 2023 beleuchten das Potenzial dieses faszinierenden Organismus. Eine Studie zeigte, dass *S. molesta* in der Lage ist, Kupferkonzentrationen in Abwässern aus der Batik-Industrie signifikant zu reduzieren. Bei einer Konzentration von 2 % des Abwassers wurde eine Kupferreduktion von 41,48 % erreicht, begleitet von einer Verbesserung der Wasserqualität durch erhöhte Sauerstoffwerte. Dies unterstreicht die Fähigkeit der Pflanze, spezifische industrielle Schadstoffe zu binden, was auf eine Aktivierung von Enzymen wie der Phytochelatin-Synthase zurückgeführt wird, die für die Schwermetallbindung essentiell sind.

Darüber hinaus wurde die Kapazität von *S. molesta* zur Entfernung von Antibiotika untersucht. In Kombination mit der Wasserlinse (*Lemna minor*) konnte eine bemerkenswerte Effizienz von bis zu 97 % bei der Eliminierung des Antibiotikums Ciprofloxacin aus belastetem Wasser erzielt werden. Diese synergistische Wirkung zweier Schwimmblattpflanzen eröffnet neue Perspektiven für die phytosanitäre Sanierung, insbesondere im Kampf gegen die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen, indem sie die Belastung von Ökosystemen reduziert.

Die Phytoremediation, also die Nutzung von Pflanzen zur Sanierung von Umweltverschmutzungen, ist ein wachsendes Feld, das auf natürlichen Prozessen basiert. Wasserpflanzen wie *Salvinia molesta* sind aufgrund ihrer schnellen Wachstumsrate und ihrer Fähigkeit, eine breite Palette von Schadstoffen aufzunehmen, besonders geeignet. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Kombination verschiedener Wasserpflanzenarten die Effektivität der Schadstoffentfernung weiter optimieren kann, indem sie unterschiedliche Aufnahmemechanismen und Stoffwechselwege nutzt.

Dennoch ist die Anwendung von *Salvinia molesta* mit besonderen Überlegungen verbunden. Aufgrund ihrer invasiven Eigenschaften wurde die Pflanze seit 2019 in die Liste der invasiven gebietsfremden Arten von unionsweiter Bedeutung der Europäischen Union aufgenommen. Ihre Fähigkeit, dichte Matten zu bilden, kann die Lichtdurchlässigkeit im Wasser reduzieren, den Sauerstoffgehalt senken und die Biodiversität beeinträchtigen. Dies erfordert einen sorgfältigen und verantwortungsbewussten Umgang, um die ökologischen Vorteile der Wasserreinigung mit dem Schutz heimischer Ökosysteme in Einklang zu bringen.

Die gezielte Nutzung dieser potenten natürlichen Ressource birgt das Potenzial, verschmutzte Gewässer zu revitalisieren und einen Beitrag zu einer gesünderen aquatischen Umwelt zu leisten, wenn sie mit Bedacht und im Einklang mit den natürlichen Kreisläufen eingesetzt wird.

Quellen

  • Scienmag: Latest Science and Health News

  • The Potential of Salvinia molesta as a Copper Phytoremediation Agent based on Gene Expression Analysis

  • Synergistic Removal of Ciprofloxacin and Sulfamethoxazole by Lemna minor and Salvinia molesta in Mixed Culture: Implications for Phytoremediation of Antibiotic-Contaminated Water

  • Salvinia molesta

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.