Neuer Blick auf die Artenvielfalt: Die Entdeckung von Ceratostema limonensis in den ecuadorianischen Anden und ihre Bedeutung für den Naturschutz

Bearbeitet von: Anulyazolotko Anulyazolotko

Im September 2025 erfolgte die offizielle Beschreibung einer bisher unbekannten Pflanzenart, die Botaniker im April desselben Jahres in den südöstlichen ecuadorianischen Anden entdeckt hatten. Diese neue Spezies, benannt als Ceratostema limonensis, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und wurde in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Phytokeys detailliert vorgestellt. Die Entdeckung in der Provinz Morona-Santiago unterstreicht einmal mehr die außergewöhnliche Biodiversität Ecuadors. Innerhalb der Gattung Ceratostema beherbergt das Land nunmehr über 40 bekannte Arten, was seine globale Bedeutung für diese Pflanzengruppe festigt.

Die Forscher lokalisierten C. limonensis in der Umgebung der Gemeinde Limón, einem Gebiet, das wissenschaftlich noch wenig erforscht ist. Die Pflanzen gedeihen dort in reifen Vorgebirgswäldern in einer Höhe, die zwischen 1100 und 1400 Metern liegt. Morphologisch lässt sich die neue Art klar von ihrem nächsten Verwandten, C. gualaquizensis, abgrenzen. Die Unterscheidungsmerkmale liegen insbesondere in den kürzeren Staubfäden sowie in einer abweichenden Struktur der Kelchblätter. Aufgrund der geringen Anzahl an bisher gesammelten Exemplaren stuften die Wissenschaftler C. limonensis gemäß den Kriterien der IUCN (International Union for Conservation of Nature) vorläufig als „unzureichende Daten“ (Data Deficient, DD) ein.

Die Region, in der diese neue Art beheimatet ist, steht unter erheblichem Druck durch menschliche Aktivitäten. Die kontinuierliche Ausweitung der landwirtschaftlichen Flächen sowie intensive Bergbauaktivitäten bedrohen das empfindliche Ökosystem. Die Tatsache, dass C. limonensis in Wäldern gefunden wurde, die zu den globalen Biodiversitäts-Hotspots zählen, rückt die dringende Notwendigkeit des Habitatschutzes in den Fokus. Solche Funde dienen als eindringlicher Mahnruf und erfordern eine sofortige Neubewertung der aktuellen Naturschutzprioritäten, um diese einzigartigen Lebensräume zu bewahren, bevor es zu spät ist.

Die Gattung Ceratostema, zu der die Neuentdeckung zählt, erstreckt sich geografisch von Venezuela und Guyana bis in den Norden Perus und besiedelt dabei Höhenlagen von 450 bis 3950 Metern. Ecuador nimmt dabei eine Spitzenposition in Bezug auf die Artenvielfalt dieser Gattung ein. Die meisten Taxa sind typischerweise in den subalpinen und Bergwäldern der östlichen Andenhänge angesiedelt. Jüngste Feldstudien in diesem Areal haben zudem weitere neue Arten zutage gefördert, darunter Ceratostema gearyana und Ceratostema moronasantiagoensis. Dies belegt eindrücklich, dass die wissenschaftliche Erforschung der Flora in dieser Region noch lange nicht abgeschlossen ist und weiterhin spannende Entdeckungen verspricht.

Quellen

  • EL UNIVERSO

  • Phytokeys

  • World Plants

  • El Universo

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.

Neuer Blick auf die Artenvielfalt: Die Ent... | Gaya One