Stanford-Studie: Permanente Normalzeit vorteilhafter für die Gesundheit als Zeitumstellung

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Eine wegweisende Studie der Stanford Medicine Forscher legt nahe, dass die zweimal jährliche Umstellung der Uhrzeit, bekannt als Sommerzeit (DST), negative Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben könnte. Die Untersuchung, veröffentlicht in den Proceedings of the National Academy of Sciences, deutet darauf hin, dass die Beibehaltung einer konstanten Zeit, vorzugsweise der Normalzeit, für die meisten Menschen von Vorteil wäre. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine dauerhafte Normalzeit im Vergleich zur aktuellen Praxis der Zeitumstellung und sogar zur permanenten Sommerzeit größere gesundheitliche Vorteile für die breite Bevölkerung mit sich bringen könnte.

Die Studie, unter der Leitung von Lara Weed und Dr. Jamie Zeitzer, einem Professor für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften, modellierte die Auswirkungen von drei Zeitrichtlinien: permanente Normalzeit, permanente Sommerzeit und die derzeitige jährliche Umstellung. Die Forscher stellten fest, dass Störungen des zirkadianen Rhythmus – der inneren 24-Stunden-Uhr des Körpers, die Schlaf und Stoffwechsel reguliert – mit gesundheitlichen Problemen wie Schlaganfällen und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht werden. Konkret schätzt die Studie, dass eine permanente Normalzeit jährlich etwa 300.000 Schlaganfallfälle verhindern und die Fettleibigkeitsrate um 0,78 % reduzieren könnte. Dies unterstreicht die Bedeutung einer stabilen Zeiteinstellung für die Aufrechterhaltung biologischer Gleichgewichte.

Dr. Zeitzer hob die entscheidende Rolle des Lichteinfalls am Morgen für die Aufrechterhaltung eines gesunden zirkadianen Rhythmus hervor. Morgendliches Licht beschleunigt den zirkadianen Zyklus, während Abendlicht ihn verzögert. Mehr morgendliches Licht ist generell vorteilhaft für die Synchronisation mit einem 24-Stunden-Tag. Diese Erkenntnis ist besonders relevant, da viele Menschen heutzutage weniger als 5 % ihres Tages im Freien verbringen, was die potenziellen Vorteile jeder Zeitrichtlinie mindern könnte.

Befürworter der permanenten Sommerzeit verweisen auf hellere Abende, doch ein Versuch im Jahr 1974 wurde aufgrund öffentlicher Unzufriedenheit mit dunkleren Wintermorgen wieder aufgegeben. Medizinische und schlafbezogene Organisationen, wie die American Academy of Sleep Medicine, befürworten die ganzjährige Normalzeit aufgrund theoretischer gesundheitlicher Vorteile. Die Studie berücksichtigte auch individuelle Faktoren wie den Chronotyp – die natürliche Neigung, ein Morgen- oder Abendmensch zu sein. Frühaufsteher, etwa 15 % der Bevölkerung, könnten von einer permanenten Sommerzeit profitieren, da ihre inneren zirkadianen Zyklen kürzer sind. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Beibehaltung der Normalzeit besser mit der menschlichen Biologie übereinstimmt und die allgemeine öffentliche Gesundheit verbessern könnte.

Die Debatte um die Zeitumstellung ist in Deutschland und Europa seit Jahren präsent, wobei viele Bürger die Abschaffung befürworten. Eine EU-weite Umfrage im Jahr 2020 ergab eine Mehrheit für die Abschaffung der Zeitumstellung, doch die Umsetzung hängt von der Zustimmung aller Mitgliedsstaaten ab. Die Auswirkungen der Zeitumstellung auf den Körper sind vielfältig und ähneln einem Mini-Jetlag, der zu Müdigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen führen kann. Insbesondere die Umstellung auf die Sommerzeit, bei der eine Stunde Schlaf verloren geht, wird als belastender empfunden als die Umstellung auf die Winterzeit, bei der eine Stunde mehr Schlaf gewonnen wird. Die wissenschaftliche Erkenntnis, dass die Zeitumstellung keine Energieeinsparungen bringt, sondern eher zu einem Ungleichgewicht der inneren Uhr führt, stärkt die Argumente für eine dauerhafte Zeiteinstellung.

Quellen

  • Earth.com

  • Study suggests most Americans would be healthier without daylight saving time

  • Four questions for Jamie Zeitzer on daylight saving time

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