Nobelpreis für Medizin 2025 geht an Brunkow, Ramsdell und Sakaguchi für Entdeckungen zur Selbstregulation des Immunsystems

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Das Nobelkomitee am Karolinska-Institut in Schweden hat am 6. Oktober 2025 die Verleihung des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin bekannt gegeben. Die Auszeichnung geht an die amerikanischen Wissenschaftler Mary E. Brunkow und Fred Ramsdell sowie an den japanischen Forscher Shimon Sakaguchi. Sie werden für ihre wegweisenden Entdeckungen geehrt, die erklären, wie das Immunsystem sich selbst reguliert, um körpereigene gesunde Zellen nicht anzugreifen. Diese Erkenntnisse sind von fundamentaler Bedeutung für unser Verständnis der menschlichen Gesundheit und eröffnen neue Wege in der medizinischen Behandlung. Die Preisträger haben die regulatorischen T-Zellen (Tregs) identifiziert, die als "Bremsen" des Immunsystems fungieren, indem sie übermäßige Immunreaktionen dämpfen und so verhindern, dass das Immunsystem körpereigenes Gewebe attackiert.

Die Forschung von Brunkow, Ramsdell und Sakaguchi hat die Grundlage für innovative therapeutische Strategien gelegt, insbesondere in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und der Verbesserung von Krebstherapien. Die Entdeckungen eröffnen Perspektiven für Therapien, die darauf abzielen, das Immunsystem gezielt zu modulieren. Dies ist von großer Bedeutung für Krankheiten, bei denen das Immunsystem fehlgeleitet ist und körpereigene Strukturen angreift, wie etwa bei Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1, Multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis. Darüber hinaus finden diese Erkenntnisse Anwendung in der Transplantationsmedizin, wo sie helfen können, Abstoßungsreaktionen zu minimieren. Die Forschung hat auch gezeigt, dass die Manipulation von Tregs Potenzial für die Behandlung von Krebs birgt, indem sie die körpereigene Abwehr gegen Tumorzellen stärkt.

Die Entdeckungen sind das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung. Sakaguchi machte bereits 1995 eine erste Schlüsselentdeckung zu regulatorischen T-Zellen. Brunkow und Ramsdell identifizierten im Jahr 2001 die genetische Grundlage, das FOXP3-Gen, das für die Entwicklung dieser Zellen entscheidend ist. Sakaguchi verband beide Entdeckungen und festigte das Verständnis dieser zellulären Mechanismen.

Das Preisgeld für den Nobelpreis beträgt elf Millionen Schwedische Kronen, umgerechnet etwa eine Million US-Dollar. Die Bedeutung dieser Entdeckungen wird durch die Tatsache unterstrichen, dass sie ein neues Forschungsfeld eröffnet haben, in dem derzeit über 200 klinische Studien durchgeführt werden. Diese Studien untersuchen die Anwendung der Erkenntnisse in der Behandlung verschiedener Krankheiten. Die Forschung von Brunkow, Ramsdell und Sakaguchi hat somit nicht nur die Wissenschaft vorangetrieben, sondern auch konkrete Hoffnungen auf neue und wirksamere Therapien für Patienten weltweit geweckt.

Quellen

  • Daily News Egypt

  • WLWT

  • Times Higher Education

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