Gigantische Festung des Neuen Reiches im Nordsinai entdeckt – datiert auf die Ära Thutmosis' I.

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Ägyptische Archäologen gaben im Oktober 2025 die Entdeckung einer monumentalen Militärfestung aus der Zeit des Neuen Reiches bekannt. Der Fundort Tell el-Kharouba, gelegen in der Region Sheikh Zuweid im Nordsinai, liefert entscheidende Einblicke in die architektonische Raffinesse und die strategische Tiefe der pharaonischen Verteidigungsanlagen entlang der östlichen Grenze Ägyptens. Diese Struktur wird sofort als eine der bedeutendsten Befestigungsanlagen identifiziert, die jemals entlang der antiken Horus-Militärstraße freigelegt wurden – jener lebenswichtigen Verkehrsader, welche das ägyptische Kernland mit der Levante verband.

Die Befestigung wird eindeutig der 18. Dynastie zugeordnet, einer Blütezeit der ägyptischen imperialen Macht. Ihre schiere Größe ist beeindruckend: Sie erstreckt sich über schätzungsweise 8.000 Quadratmeter. Damit ist sie etwa dreimal so groß wie eine vergleichbare Anlage, die bereits in den 1980er Jahren an derselben Stelle ausgegraben wurde. Die erhaltenen architektonischen Reste zeugen von einer akribischen Planung. Dazu gehört eine südliche Umfassungsmauer, die sich über etwa 105 Meter Länge erstreckt und 2,5 Meter dick ist. Diese Mauer wurde durch mindestens elf nach außen ragende Verteidigungstürme verstärkt.

Die Komplexität der Anlage wird durch eine 75 Meter lange Zickzack-Mauer, die den Komplex durchschneidet, noch unterstrichen. Besonders hervorzuheben ist auch der massive Haupteingang, der 2,2 Meter breit konzipiert wurde, um eine robuste Zugangskontrolle zu gewährleisten. Die Funde vor Ort lieferten präzise chronologische Anhaltspunkte für die Datierung dieses gewaltigen Bauwerks. Bei den Ausgrabungen wurden Keramikscherben und Gründungsschichten geborgen, die typisch für die frühe 18. Dynastie sind.

Der unwiderlegbare Beweis, der den Bauzeitpunkt festlegte, war die Entdeckung eines Krughenkels, der klar die königliche Kartusche von König Thutmose I. trug. Dies verortet die erstmalige Nutzung der Festung in seine Regierungszeit. Diese Periode ist historisch bekannt für Ägyptens signifikante territoriale Expansion bis nach Syrien und die Niederschlagung der nubischen Rebellion. Die Festung diente somit als wichtiger Stützpunkt für die Machtprojektion des Pharaos in der Region und unterstreicht die militärische Weitsicht seiner Herrschaft.

Ein weiteres wichtiges Indiz für die Funktion der Anlage war die Bergung eines großen, gut erhaltenen Brotbackofens, in dem sich sogar Spuren von versteinertem Teig fanden. Dies deutet stark darauf hin, dass es sich um einen vollständig autarken Militärstützpunkt handelte, der in der Lage war, eine große Garnison über längere Einsätze hinweg zu versorgen. Dr. Mohamed Ismail Khaled, der Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer, betonte, dass solche Befestigungsanlagen das kollektive Verständnis der komplexen militärischen Organisation des pharaonischen Ägyptens vertiefen. Diese Entdeckung beleuchtet eindrücklich das fortschrittliche Verteidigungsnetzwerk, das zur Sicherung des Sinai-Korridors errichtet wurde, und spiegelt die hohe Einsatzbereitschaft wider, die zur Aufrechterhaltung des regionalen Einflusses Ägyptens im Nahen Osten notwendig war.

Quellen

  • Visegrád Post

  • Egypt unearths one of largest New Kingdom Fortresses in North Sinai

  • Archaeology breakthrough as one of ancient Egypt's largest fortresses discovered

  • Researchers Unearth Long-Lost Fortress That Guarded Gateway To Ancient Empire

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