Ein auf etwa 3.500 Jahre geschätzter Dolch aus der Bronzezeit wurde in Gudersleben, Mitteldeutschland, entdeckt. Das Artefakt wurde nach einem starken Regenschauer an die Oberfläche gespült und anschließend von Archäologen des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie geborgen. Der Dolch gehört zum Typ der plattenangelten Dolche, die typisch für die Bronzezeit sind und sich durch breite Klingen sowie organische Griffe auszeichneten, die mit Nieten an den Bronzeklingen befestigt wurden.
Diese Dolche dienten nicht nur als Waffen, sondern auch als rituelle Opfergaben, was auf einen hohen sozialen Status ihrer Besitzer schließen lässt. Daniel Scherf, ein regionaler Archäologe, hob die außergewöhnlich gute Erhaltung des Fundes hervor, die bei solchen Entdeckungen eher selten ist. Die Region um Gudersleben ist bekannt für ihre Bodenbewegungen, die immer wieder Zeugnisse alter Kulturen freilegen.
Die Bronzezeit, die in Europa etwa von 2200 bis 800 v. Chr. datiert wird, war eine Periode tiefgreifender technologischer und sozialer Veränderungen, geprägt durch die Verarbeitung von Bronze. Diese Entwicklung revolutionierte die Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Schmuck und ermöglichte komplexere Gesellschaftsstrukturen.
Der Dolch wird derzeit gereinigt und konserviert. Eine öffentliche Präsentation ist im Geschichtsmuseum in Ellrich geplant. Solche Funde sind von unschätzbarem Wert, da sie Einblicke in die Lebensweise, Kriegsführung und Glaubensvorstellungen unserer Vorfahren gewähren und die historische Bedeutung Thüringens unterstreichen.