Antarktische Vereisung und die Entstehung des indischen Monsuns: Eine erdgeschichtliche Verbindung

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Eine bahnbrechende Entdeckung indischer Wissenschaftler enthüllt eine tiefgreifende Verbindung zwischen der Entstehung der antarktischen Eisschilde vor etwa 34 Millionen Jahren und der frühen Entwicklung des indischen Monsunsystems. Diese Erkenntnisse basieren auf der Analyse fossiler Blätter, die in Nagaland, Indien, gefunden wurden. Forscher des Birbal Sahni Institute of Palaeosciences in Lucknow und des Wadia Institute of Himalayan Geology in Dehradun nutzten fortschrittliche Klimarekonstruktionstechniken.

Ihre Analysen der Laisong-Formation in Nagaland zeigten, dass diese Region während des besagten erdgeschichtlichen Zeitraums von extrem hohen Niederschlagsmengen und Temperaturen geprägt war. Die Datierung dieser Fossilien korreliert mit dem Beginn der massiven Vereisung der Antarktis. Dies deutet auf einen globalen Zusammenhang hin: Die Zunahme des antarktischen Eises beeinflusste globale Wind- und Niederschlagsmuster. Es wird angenommen, dass diese Verschiebung die innertropische Konvergenzzone (ITCZ) in Richtung der Tropen verlagert und damit intensive Monsunregen in Nordostindien auslöste.

Die Studie, veröffentlicht in Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, setzte das Climate Leaf Analysis Multivariate Programme (CLAMP) ein, um die Größe, Form und Struktur der fossilen Blätter zu analysieren. Die Ergebnisse belegen ein deutlich feuchteres und wärmeres Klima in Nagaland im Vergleich zur heutigen Zeit, was mit den globalen Klimaveränderungen durch die antarktische Vereisung übereinstimmt.

Diese historischen Klimadaten sind von immenser Bedeutung für das Verständnis aktueller Entwicklungen. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und des Abschmelzens des antarktischen Eises besteht die Möglichkeit einer erneuten Verlagerung der ITCZ. Solche Verschiebungen könnten die Monsunmuster in den Tropen erheblich stören und weitreichende Folgen für Indien haben, wo der Monsun für die Landwirtschaft, die Wasserversorgung und das Leben von Millionen von Menschen von entscheidender Bedeutung ist.

Die Erwärmung des indischen Ozeans beispielsweise führt bereits zu vermehrten Niederschlägen in Indien, was sich auf die Monsundynamik auswirkt und zu extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen und Erdrutschen beiträgt. Die Forschung unterstreicht die tiefgreifende Vernetzung des globalen Klimasystems. Die Untersuchung vergangener Klimaveränderungen liefert wertvolle Einblicke, um zukünftige Herausforderungen im Kontext der globalen Erwärmung besser bewältigen zu können.

Studien zeigen, dass Indien bereits heute die extremen Auswirkungen des Klimawandels spürt. Die Durchschnittstemperatur in Indien ist in den letzten 120 Jahren um 0,7 Grad Celsius gestiegen. Extremwetterereignisse forderten im Jahr 2019 über 2.000 Todesopfer und verursachten wirtschaftliche Schäden von über 66 Milliarden US-Dollar.

Quellen

  • The Assam Tribune

  • The dawn of the Antarctic ice sheets

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