Archäologen enthüllen 1.400 Jahre alte Elite-Residenz der Moche-Kultur in Peru

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

In der Region La Libertad in Peru haben Archäologen eine bedeutende Entdeckung gemacht: die Überreste einer 1.400 Jahre alten Elite-Residenz, die wertvolle Einblicke in die soziale Struktur und die Verbindungen der Moche-Zivilisation mit anderen Kulturen bietet.

Die Ausgrabungen unter der Leitung von Dr. Henry Tantaleán von der Nationalen Universität von San Marcos legten eine Struktur frei, die als „kleiner Palast einer lokalen Elite“ beschrieben wird. Radiokarbon-Datierungen deuten darauf hin, dass der Bau zwischen 600 und 700 n. Chr. erfolgte und somit in die Spätphase der Moche-Periode fällt. Die Residenz, die aus fünf mit Lehmziegeln errichteten Räumen besteht und deren Außenwände gelb gestrichen waren, zeugt von einem hohen sozialen Status ihrer Bewohner. Eine imposante Mauer, die zwischen einem und eineinhalb Metern hoch ist, trennte die Wohnbereiche der Elite von den Zonen, die für Handwerkskunst und alltägliche Aktivitäten genutzt wurden, was die klare Abgrenzung innerhalb der Gesellschaft unterstreicht.

Bei den Ausgrabungen wurden hochwertige Keramiken der Moche-Kultur gefunden, die Szenen wie Kriegerkämpfe darstellen und sowohl im täglichen Leben als auch bei Bestattungen Verwendung fanden. Darüber hinaus deuten importierte Keramiken, Textilfragmente und Überreste von Nahrungsmitteln darauf hin, dass die Bewohner über eine überdurchschnittliche Ernährung verfügten und wahrscheinlich die regionalen Handelsrouten kontrollierten. Die Funde von Knochenkapuzineraffen aus dem Amazonasgebiet, Kameliden der Anden und Küstenvögeln legen nahe, dass exotische Gegenstände als Opfergaben oder Tribut aus benachbarten Gebieten hierher gelangten.

Die Spätphase der Moche-Kultur (ca. 500–750 n. Chr.) war eine Zeit erheblicher kultureller und politischer Umwälzungen, in der sich Einflüsse des Wari-Reiches in der Architektur und den Artefakten von Licapa II widerspiegelten. Nach der Aufgabe der Residenz um 700 n. Chr. wurde sie gezielt unter Lehmziegeln begraben, eine Konservierungsmethode, die es den Archäologen ermöglicht, die Moche-Gesellschaft detailliert zu studieren. Die fortlaufenden Forschungen des Chicama Archäologischen Programms in Licapa II, bei denen weiterhin Keramikfragmente, darunter auch solche in Form von Lamas, entdeckt werden, zielen darauf ab, die sozialen Dynamiken und interkulturellen Beziehungen der Moche weiter zu beleuchten. Diese Entdeckungen tragen dazu bei, das Verständnis der komplexen sozialen Hierarchien und der weitreichenden Vernetzung der Moche-Zivilisation zu vertiefen, die auch durch den Handel mit exotischen Gütern und die Aufnahme von Einflüssen aus dem Wari-Reich gekennzeichnet war.

Quellen

  • Archaeology

  • Peru: Moche palace found reveals presence of ruling elite

  • Peru: Moche palace found reveals presence of ruling elite

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