Argentinien startet Antarktis-Kampagne 2025/2026 mit 1365 Spezialisten

Die Argentinische Republik hat am 28. November 2025 offiziell ihre Sommerkampagne in der Antarktis (LAK) für die Saison 2025/2026 eingeläutet. Dieser Start markiert das 122. Jahr der ununterbrochenen Präsenz des Landes auf dem sechsten Kontinent, eine Tradition, die bis zur Gründung der ersten ständigen Polarforschungsstation „Orcadas“ im Jahr 1904 zurückreicht. Insgesamt sind in dieser aktuellen logistischen und wissenschaftlichen Mission 1365 Angehörige der Streitkräfte sowie wissenschaftliche und technische Fachkräfte im Einsatz.

Das Rückgrat der logistischen Unterstützung bildet der Eisbrecher ARA Almirante Irízar der argentinischen Marine. Dieser Eisbrecher verließ die Marinestützpunkte in Buenos Aires am 29. November. Das Schiff, das ursprünglich 1978 auf der finnischen Werft Wärtsilä gebaut wurde, hat eine Besatzung von 313 Mann an Bord. Nach einem schweren Brand im Jahr 2007, der eine längere Reparaturpause erforderte, hat das Schiff seinen Dienst wieder aufgenommen. Für die laufende Saison umfasst seine Mission die Sicherstellung der Logistik und die Unterstützung wissenschaftlicher Programme. Insbesondere wird der Eisbrecher die zweite Phase des Aufbaus der gemeinsamen Antarktisbasis Petrel vorantreiben und das CONAE-Projekt an der südlichsten Basis der Welt, Belgrano II, unterstützen.

Im Rahmen dieser Kampagne ist die Entsendung von Personal zur Instandhaltung von insgesamt sechs ständigen und sieben temporären antarktischen Standorten geplant. Zu den anstehenden Aufgaben gehört die Reaktivierung saisonaler Stationen wie Brown, Cámara, Decepción, Melchior und Primavera. Argentinien beansprucht das Territorium als „Argentinische Antarktis“, welches den Sektor zwischen 25° und 74° westlicher Länge umfasst. Das Land kann sich rühmen, die größte Anzahl permanenter Basen und die längste Historie kontinuierlicher Präsenz auf dem Kontinent zu besitzen.

Die wissenschaftliche Komponente bleibt, ganz im Sinne der Tradition von 1904, ein zentraler Pfeiler der Kampagne. Angesichts des anhaltenden internationalen Wettbewerbs um Souveränitätsansprüche dienen die konstante Präsenz und die wissenschaftliche Arbeit als klare Bekräftigung der nationalen Interessen in dieser strategisch wichtigen Region. Bemerkenswert ist, dass Mitte November 2025, kurz vor dem argentinischen Start, auch die russische Expedition unter der Leitung von Fjodor Konyuchow von Ushuaia aus aufbrach, um die weltweit erste Einzelstation auf dem Kontinent zu errichten. Dies unterstreicht die hohe geopolitische Dynamik, die die Antarktis vor dem Sommer 2025/2026 prägt.

Die Entsendung von 1365 Mitarbeitern und die erneute Inbetriebnahme des Flaggschiffs ARA Almirante Irízar demonstrieren die Entschlossenheit Argentiniens, seine Infrastruktur und Forschungsprogramme in der Antarktis aufrechtzuerhalten. Diese Sommerkampagne stellt einen wichtigen Schritt zur Förderung der nationalen Entwicklung und zum Schutz strategischer Komponenten auf dem Kontinent dar. Es wird geschätzt, dass sich während des antarktischen Sommers dort etwa 300 Mitarbeiter aufhalten, was die Bedeutung dieser logistischen Anstrengungen hervorhebt.