Argentinien: Jährliche Inflationsrate sinkt auf 31,3% – Fokus auf OECD-Integration
Bearbeitet von: gaya ❤️ one
Im Oktober 2025 belief sich der monatliche Anstieg der Verbraucherpreise in Argentinien auf 2,3%. Dieser Wert lag geringfügig über dem Vormonatsergebnis vom September, welches 2,1% betragen hatte. Dennoch setzte sich der Trend der Entschleunigung bei der Jahresinflation fort: Die Teuerungsrate über die letzten zwölf Monate sank auf 31,3%. Damit erreichte Argentinien den niedrigsten Stand seit Juli 2018.
Diese offiziellen Daten, die vom Nationalen Institut für Statistik und Volkszählung (Indec) veröffentlicht wurden, unterstreichen die fortlaufenden Anstrengungen der Regierung zur Stabilisierung der makroökonomischen Lage. Diese Maßnahmen sind notwendig, da die jährliche Inflationsrate 2024 noch bei 117,8% und im Jahr 2023 sogar bei 211,4% gelegen hatte, was die Dringlichkeit der Reformen verdeutlicht.
Präsident Javier Milei, der sein Amt im Dezember 2023 antrat, hat die fiskalische Konsolidierung und die konsequente Reduzierung des Haushaltsdefizits als unverzichtbare Instrumente zur Eindämmung der chronisch hohen Inflation identifiziert. Eine detaillierte Auswertung der Indec-Zahlen für Oktober zeigte, dass der Inflationsdruck ungleich verteilt war. Die höchsten Preissteigerungen wurden im Sektor Transport mit 3,5% sowie in der Kategorie „Wohnen, Wasser, Elektrizität und Gas“ mit 2,8% verzeichnet. Demgegenüber fielen die Preissteigerungen in den Segmenten „Ausstattung und Instandhaltung des Hauses“ sowie „Freizeit und Kultur“ mit jeweils 1,6% am geringsten aus.
Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der jüngsten Wirtschaftsdaten vollzog die Administration Milei einen wichtigen Schritt in ihrer außenwirtschaftlichen Agenda: Sie reichte bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) offiziell ein erstes Memorandum ein, um den Beitrittsprozess zu initiieren. Dieser Schritt leitet den Dialog mit 25 spezialisierten Fachausschüssen der OECD ein, eine obligatorische Phase für alle Kandidatenländer. Argentinien hatte die Verhandlungen über einen möglichen Beitritt bereits im Januar 2022 gemeinsam mit Brasilien, Peru, Rumänien und Bulgarien aufgenommen.
Der Generalsekretär der OECD, Mathias Cormann, äußerte sich positiv zu dieser Entwicklung. Er betonte, dass der Beitrittsprozess das internationale Vertrauen in die politischen Richtlinien Argentiniens stärken und somit zu einem stabileren Wachstum beitragen werde. Die Aufnahme in die OECD erfordert die Einhaltung strenger Bewertungsverfahren, die auf den hohen Standards der Organisation basieren. Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten könnte dies als wichtiger Katalysator für weitere tiefgreifende Strukturreformen im Land dienen. Die Regierung Milei sieht die OECD-Mitgliedschaft als entscheidendes Mittel, um die fiskalische Konsolidierung zu verankern und das Geschäftsklima nachhaltig zu verbessern. Die Inflationserwartungen für das kommende Jahr sanken im Oktober 2025 auf 37%, verglichen mit 37,60% im September. Obwohl dieser Wert unter dem Durchschnitt von 41,23% seit 2006 liegt, bleibt die Notwendigkeit weiterer produktivitätssteigernder Reformen bestehen.
Quellen
CartaCapital
Reuters
InfoMoney
Wikipedia
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