Nach einer kurzen Pause im Mai 2024 begannen Bitcoin-Investoren, ihre Bestände wieder zu verkaufen. Diese Entwicklung fand statt, während der Bitcoin-Preis weiterhin unter seinem historischen Höchststand vom März 2024 lag. Obwohl Gewinnmitnahmen in einem Bullenmarkt üblich waren, deuteten die damaligen Verkaufsaktivitäten auf eine Besorgnis erregende Intensität hin, die kurzfristig Druck auf den Preis ausübte und die Markterholung mittelfristig beeinträchtigte. Experten von Bitfinex wiesen darauf hin, dass das Verhältnis von realisierten Gewinnen zu Verlusten bei Langzeitinhabern mit 2,8 den höchsten von Glassnode verzeichneten Wert erreichte. Historisch gesehen ging einem solchen Wert oft eine Preiskorrektur voraus. Diese Situation wurde durch die im Sommer 2024 erfolgten Zahlungen an Mt. Gox-Gläubiger in Höhe von über 9,4 Milliarden US-Dollar in digitalen Vermögenswerten und potenzielle Verkäufe durch deutsche Behörden, die Bitcoin an Börsen transferierten, noch verschärft. JPMorgan-Analysten äußerten sich ebenfalls besorgt über die Auswirkungen der Mt. Gox-Rückzahlungen und erwarteten eine mögliche Erholung nach einem anfänglichen Verkaufsdruck im August 2024.
Demgegenüber standen positive Faktoren wie die abnehmende Verkaufsbereitschaft von Minern und steigende Zuflüsse in Spot-ETFs. Diese Zuflüsse in Bitcoin-ETFs blieben positiv und signalisierten ein anhaltendes Interesse von institutionellen und privaten Anlegern. Metaplanet beispielsweise hatte seine Bitcoin-Bestände aufgestockt, was die zunehmende Integration von Bitcoin in die Bilanzen börsennotierter Unternehmen unterstrich. Die deutschen Behörden verkauften im Sommer 2024 rund 50.000 Bitcoins, was einem potenziellen Gewinn von rund 2,35 Milliarden US-Dollar entging. Diese Entscheidung wurde durch gesetzliche Bestimmungen zur Vermeidung von Wertverlusten bei beschlagnahmten Vermögenswerten während langwieriger Strafverfahren begründet. Die Verkäufe erfolgten zwischen dem 19. Juni und dem 12. Juli zu einem Durchschnittspreis von 57.600 US-Dollar pro Einheit. Hätte die Bundesregierung die Bitcoins gehalten, wäre ihr Wert auf über 5,23 Milliarden US-Dollar gestiegen. Die Marktstruktur zeigte Anzeichen einer Reifung, da institutionelle Anleger zunehmend auf langfristige Positionen setzten und Bitcoin als „digitales Gold“ betrachteten. Dies stand im Gegensatz zu früheren Zyklen, in denen Euphorie und Panik zu starken Korrekturen führten. Die aktuelle Marktstimmung wird durch eine Mischung aus vorsichtiger Zuversicht und der Erwartung von Volatilität gekennzeichnet, da die Anleger die Auswirkungen von makroökonomischen Daten wie dem Verbraucherpreisindex (CPI) und dem Erzeugerpreisindex (PPI) abwarteten.