Der US-amerikanische Lebensmittelkonzern Kraft Heinz vollzieht eine strategische Neuausrichtung und wird sich in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen aufspalten. Diese Entscheidung, die auf jahrelange unterdurchschnittliche Leistungen und sich wandelnde Konsumgewohnheiten reagiert, markiert das Ende einer zehnjährigen Ära seit der Fusion von Kraft und Heinz im Jahr 2015.
Die Aufteilung soll die Effizienz steigern und das Potenzial der einzelnen Marken besser erschließen. Das Unternehmen "Global Taste Elevation Co." wird sich auf das lukrative Geschäft mit Saucen und Gewürzen konzentrieren, darunter weltbekannte Marken wie Heinz Ketchup und Kraft Mac & Cheese, die 2024 einen Umsatz von rund 15,4 Milliarden US-Dollar erwirtschafteten. Das zweite Unternehmen, "North American Grocery Co.", wird das traditionelle Lebensmittelgeschäft in Nordamerika umfassen und Marken wie Oscar Mayer und Lunchables beinhalten. Diese Sparte erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 10,4 Milliarden US-Dollar.
Carlos Abrams-Rivera, derzeitiger CEO von Kraft Heinz, wird die Leitung des nordamerikanischen Lebensmittelgeschäfts übernehmen. Der scheidende Executive Chair Miguel Patricio wird eine Schlüsselrolle bei der Vorbereitung der Organisation auf die Trennung spielen und als Executive Chair des Vorstands fungieren. Die genauen Namen der beiden neuen Unternehmen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Die Fusion von Kraft und Heinz im Jahr 2015, initiiert durch Investoren wie Warren Buffett und 3G Capital, war ursprünglich dazu gedacht, Synergien zu schaffen und die Marktposition zu stärken. Jedoch haben sich die Konsumgewohnheiten, die hin zu gesünderen und oft günstigeren Produkten tendieren, als anhaltende Herausforderung erwiesen. Analysten sehen in der Aufspaltung eine Chance, die Kapitalallokation zu optimieren und die Agilität zu erhöhen, um auf diese Marktdynamiken besser reagieren zu können.
Die Transaktion wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein. Die Aktie von Kraft Heinz zeigte sich nach der Ankündigung vorbörslich nur leicht verändert, was auf eine abwartende Haltung des Marktes hindeutet.