Viele neue Welpenbesitzer sind mit nächtlichen Aufwachphasen und dem daraus resultierenden Schlafmangel konfrontiert. Oft sind es jedoch unbewusste Fehler, die das Durchschlafen des jungen Hundes verhindern. Ein Experte beleuchtet die häufigsten Stolpersteine und gibt praktische Tipps für erholsame Nächte für Mensch und Tier.
Welpen sind ständig neuen Eindrücken ausgesetzt, erleben Trennungsstress und einen intensiven Lernprozess, was sie auch nachts wachhalten kann. Klare Routinen, ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit sind essenziell, damit Ihr Welpe gut schlafen kann. Schlafmangel kann sowohl für den Welpen als auch für den Besitzer belastend sein und zu Unruhe oder Verhaltensauffälligkeiten führen.
Ein häufiger Fehler ist die Wahl des falschen Schlafplatzes. Wenn ein Welpe regelmäßig auf dem Sofa, in den Armen des Besitzers oder unter einem Tisch einschläft, lernt er nicht, dass sein eigenes Bett oder seine Hundebox der richtige Ort zum Ausruhen ist. Wenn Ihr Welpe an einem anderen Ort einschläft, sollte er sanft zu seinem designierten Schlafplatz getragen werden. Regelmäßige Wiederholung schafft Vertrauen und Sicherheit.
Welpen benötigen im Durchschnitt 16 bis 20 Stunden Schlaf pro Tag; neugeborene Welpen ruhen sogar bis zu 22 Stunden. Mit etwa 16 Wochen, also rund drei bis vier Monaten, sind Welpen in der Lage, die Nacht durchzuschlafen. Unklare Kommandos können ebenfalls zu Verwirrung führen. Wenn Besitzer unterschiedliche Begriffe wie „Bett“, „Ruhe“ oder „Schlafenszeit“ verwenden, ist der junge Hund schnell überfordert. Es empfiehlt sich, ein klares Kommando wie „Platz“ zu etablieren und dieses stets mit denselben Handlungen zu verbinden – beispielsweise das Dimmen des Lichts, das Gehen zum Schlafplatz und die Gabe eines Leckerlis. Dies schafft klare Erwartungen für den Welpen.
Übermäßige Aktivität kurz vor dem Schlafengehen ist ein weiterer häufiger Fehler. Eine letzte Spieleinheit oder Kuscheleinheit mag zwar angenehm sein, führt aber oft dazu, dass der Welpe zu aufgeregt ist, um einzuschlafen. Stattdessen sollte eine ruhige Abendroutine etabliert werden: ein kurzer Gang nach draußen zum Lösen, sanftes Streicheln und dann ab in sein Bett, eventuell mit einer kleinen Belohnung. Konsequente Routinen unterstützen den jungen Hund. Es ist ratsam, Lärm und Aktivität im Haus etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen zu reduzieren. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Welpe tagsüber ausreichend altersgerechte Bewegung und geistige Stimulation erhält, jedoch nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen. Geduld ist hierbei entscheidend, da einige Welpen bereits nach wenigen Wochen durchschlafen, während andere mehrere Monate benötigen.
Ein komfortabler Schlafplatz, sei es eine Hundebox, ein Körbchen oder ein weiches Kissen, bietet Komfort und einen sicheren Rückzugsort. Das Hinzufügen eines vertrauten Gegenstands mit dem Geruch des Besitzers, wie eine Decke oder ein Spielzeug, kann zusätzliche Sicherheit vermitteln. Auch die Platzierung des Schlafplatzes ist wichtig. Vermeiden Sie es, Ihren Welpen isoliert in einem anderen Raum unterzubringen, da dies Angstzustände auslösen kann. Oft ist es am besten, sein Bett in Ihrer Nähe zu platzieren, beispielsweise neben dem Sofa oder in Ihrem Schlafzimmer, und sicherzustellen, dass der Bereich ruhig ist.
Ein nächtlicher Toilettengang vor dem Zubettgehen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Welpe die Nacht durchschläft. Wenn Ihr Welpe noch nicht stubenrein ist, nehmen Sie Trainingsleckerlis mit und belohnen Sie ihn für das Lösen im Freien. Dies lehrt ihn, sich draußen zu erleichtern und reduziert nächtliche Unterbrechungen. Ausreichend Bewegung vor dem Schlafengehen ist ebenfalls vorteilhaft. Ein guter Spaziergang oder einige Spiele können den Welpen müde machen. Mentale Spiele sind für Welpen besonders effektiv; zehn Minuten Training können der Intensität von 45 Minuten aktivem Spiel entsprechen.
Konsequente Routinen, klare Signale und eine beruhigende Atmosphäre sind der Schlüssel zu erholsamen Nächten für Sie und Ihren Welpen. Durch die Schaffung eines designierten Schlafplatzes, die Verwendung eindeutiger Kommandos und das Herunterfahren am Abend lernt Ihr junger Hund allmählich, die Nacht durchzuschlafen. Geduld und Konsequenz sind dabei Ihre wichtigsten Verbündeten. Die richtige Schlafumgebung, die Ruhe und Sicherheit ausstrahlt, ist entscheidend für die Entwicklung eines gesunden Schlafrhythmus. Ein Welpe, der sich an seinem Schlafplatz sicher und geborgen fühlt, wird eher bereit sein, die Nacht durchzuschlafen.