Autoren beleben vergessene französische Wörter wieder und bereichern die Sprache mit Nuancen

Bearbeitet von: Vera Mo

Zeitgenössische französische Schriftstellerinnen und Schriftsteller widmen sich einer subtilen, aber bedeutsamen Bewegung: der Wiederbelebung von Wörtern, die aus dem alltäglichen Sprachgebrauch verschwunden sind. Diese „vergessenen Wörter“ werden bewusst in ihre Werke integriert, um sprachliche Tiefe und feine Nuancen des Denkens zu bewahren, die durch modernere oder kürzere Begriffe verloren gehen könnten. Diese Praxis unterstreicht die Erkenntnis, dass jedes Wort eine eigene Geschichte und eine einzigartige Bedeutung in sich trägt.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Schriftsteller Alain Mabanckou, der in seinem Roman „Décombrer“ das Wort „décombrer“ verwendet. Dieses Wort, das seinen Ursprung in kongolesischen Sprachen wie Lingala und Kikongo hat, beschreibt die Handlung des Wegräumens von Trümmern. Mabanckou interpretiert „décombrer“ nicht nur als physischen Akt, sondern als Symbol für Wiederaufbau, Hoffnung und Neuanfang. Mabanckou, ein französischer Staatsbürger mit Wurzeln in der Republik Kongo, ist bekannt für seine Romane, die die Erfahrungen zeitgenössischer Afrikaner und der afrikanischen Diaspora in Frankreich thematisieren. Seine Werke, darunter „Broken Glass“ und der Prix Renaudot-Gewinner „Memoirs of a Porcupine“, machen ihn zu einem der bekanntesten afrikanischen Schriftsteller in Frankreich.

In ähnlicher Weise setzt Franck Thilliez in seinem Roman „Rossignoler“ das seltene und poetische Verb „rossignoler“ ein. Dieses Wort, das Freude und Leichtigkeit evoziert, steht in starkem Kontrast zur oft rauen Realität von Bergbauregionen. Thilliez schätzt dieses Wort für seine Fähigkeit, eine fröhliche, klangvolle und bildhafte Vorstellungswelt zu schaffen, die den Leser in eine Welt der Heiterkeit entführt. Die bewusste Wahl solcher Wörter zeigt eine Wertschätzung für die Klangfülle und die bildhafte Kraft der Sprache, die über die reine Informationsvermittlung hinausgeht.

Diese Initiativen sind Teil eines breiteren Trends in der zeitgenössischen Literatur, altehrwürdige Wörter wiederzuentdecken und neu einzuführen, um den Wortschatz zu bereichern und die Vielschichtigkeit der französischen Sprache zu erhalten. Indem Autoren auf diese „vergessenen Schätze“ zurückgreifen, bieten sie den Lesern eine tiefere und nuanciertere literarische Erfahrung. Die Wiederbelebung solcher Wörter ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Vitalität und Weiterentwicklung der französischen Sprache, der zeigt, dass die Zukunft der Sprache auch in ihren vergessenen Wurzeln liegen kann.

Quellen

  • Ouest France

  • RFI - Les mots oubliés de la langue française revivent grâce aux auteurs contemporains

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