Afrikanische Elefanten kommunizieren gezielt mit Menschen durch eine Vielzahl von Gesten

Bearbeitet von: Alissa Liepinya

Neue Forschungen zeigen, dass afrikanische Savannenelefanten eine bemerkenswerte Bandbreite an bewussten Gesten einsetzen, um spezifische Wünsche zu kommunizieren, insbesondere wenn sie mit aufmerksamen Menschen interagieren. Die im Juli 2025 in der Fachzeitschrift Royal Society Open Science veröffentlichte Studie liefert erste Belege für zielgerichtete gestische Kommunikation bei nicht-primaten Säugetieren und erweitert das Verständnis von tierischer Kognition und sozialer Signalgebung.

Die Untersuchung konzentrierte sich auf 17 semi- Σε captive Elefanten in Simbabwe. Den Tieren wurden zwei Tabletts präsentiert: eines mit sechs Äpfeln und ein leeres. Die Forscher beobachteten die gestischen Reaktionen der Elefanten in verschiedenen Szenarien, je nachdem, ob ihr Ziel – der Erhalt der Äpfel – vollständig, teilweise oder gar nicht erreicht wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass die Elefanten 38 verschiedene Gestentypen nutzten, und zwar fast ausschließlich dann, wenn ein menschlicher Experimentator visuell aufmerksam war. Dieses Verhalten deutet auf eine klare, auf das Publikum gerichtete Kommunikation hin, was darauf schließen lässt, dass sich die Elefanten der Notwendigkeit eines aufmerksamen Empfängers bewusst waren, um ihr Ziel zu erreichen.

Wenn ihre Ziele nur teilweise erfüllt wurden, setzten die Elefanten ihre Gesten fort. Blieben ihre anfänglichen Bitten unerfüllt, passten sie ihre Strategie an, indem sie neue oder andere Gesten einsetzten. Diese Beharrlichkeit und Ausarbeitung der Gesten unterstreicht ein Maß an kognitiver Raffinesse und Intentionalität, das bisher als einzigartig für Primaten galt. Konkret zeigten die Elefanten eine deutliche zielgerichtete Intentionalität, da ihre Gesten nur auf einen aufmerksamen Menschen oder das gewünschte Objekt gerichtet waren und niemals auf ein irrelevantes Objekt.

Die Studie fand heraus, dass die Elefanten ihre Gesten fast ausschließlich dann einsetzten, wenn ein visuell aufmerksamer Experimentator anwesend war, was ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, die Notwendigkeit eines Publikums zu erkennen. Sie zeigten mehr Beharrlichkeit beim Gestikulieren, wenn ihr Ziel nur teilweise erreicht wurde, im Vergleich zu dem Fall, dass es vollständig erreicht wurde, was darauf hindeutet, dass sie das Ergebnis bewerteten und weiterhin ihr Verlangen nach mehr kommunizierten. Darüber hinaus, wenn ihre anfänglichen Bitten unerfüllt blieben, wiederholten die Elefanten nicht einfach dieselbe Aktion; sie elaborierten, indem sie neue oder andere Gesten verwendeten, ein Kennzeichen für flexibles, zielorientiertes Problemlösen.

Einige Elefanten wurden "wahnsinnig kreativ" mit ihren Gesten, wenn Experimentatoren ihnen nur einen Teil dessen gaben, was sie wollten, wobei einer Sand warf, ein anderer mit einem Stock auf den Boden trommelte und ein dritter mit seinem Rüssel ein Blatt in die Luft blies. Diese Verhaltensweisen stimmen mit dem Konzept der Intentionalität erster Ordnung überein, bei dem eine Person Gesten verwendet, um das Verhalten eines anderen zu beeinflussen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Die leitende Autorin der Studie, Vesta Eleuteri, betonte, dass diese Fähigkeit, Ziele bewusst über eine Vielzahl von Gesten zu kommunizieren, Elefanten helfen könnte, ihre komplexen sozialen Leben zu meistern.

Die Forschung legt nahe, dass hochentwickelte kognitive Kommunikationsfähigkeiten unabhängig bei hochintelligenten und sozialen Arten entstanden sein könnten, was unsere Perspektive auf tierische Kognition und Kommunikation erweitert. Die Studie mit dem Titel "Investigating intentionality in elephant gestural communication" wurde im Juli 2025 im Journal Royal Society Open Science veröffentlicht und vertieft unser Verständnis der Elefantenkommunikation, indem sie frühere Annahmen über die Grenzen komplexer Kommunikation bei Nicht-Primaten in Frage stellt. Die Ergebnisse ermutigen zu weiteren Untersuchungen bei anderen hochsozialen Tieren, die aufzeigen könnten, wie weit verbreitet diese Fähigkeit zur intentionalen Kommunikation im Tierreich wirklich ist.

Quellen

  • Earth.com

  • Phys.org

  • Phys.org

  • Modern Sciences

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