Die Regierung von ehemaligem Präsidenten Donald Trump hat eine weitreichende Handelsmaßnahme bestätigt, die den Import von mittelschweren und schweren Lastkraftwagen betrifft. Ab dem 1. November 2025 wird ein Zoll von 25 Prozent auf sämtliche importierten Fahrzeuge dieser Kategorie erhoben. Ursprünglich war die Einführung der Abgaben für den 1. Oktober 2025 angesetzt, wurde jedoch nach Einsprüchen aus der Industrie um einen Monat verschoben.
Als Hauptbegründung für die Zollmaßnahme nennt die Regierung den Schutz heimischer US-Hersteller vor dem sogenannten „unlauteren Wettbewerb von außen“ und beruft sich auf Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit. Die neuen Zölle betreffen eine breite Palette von Nutzfahrzeugen, darunter Lieferwagen, Müllsammelfahrzeuge, Fahrzeuge für öffentliche Versorgungsunternehmen, Transit- und Schulbusse, Sattelschlepper sowie schwere Spezialfahrzeuge. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Abhängigkeit von ausländischer Fertigung zu verringern und amerikanische Arbeitsplätze zu schützen.
Besonders betroffen von der Zolländerung ist Mexiko, das aktuell der größte Exporteur dieser Lkw-Klasse in die Vereinigten Staaten ist. Die mexikanischen Exporte von schweren Lkw sind bemerkenswert gestiegen, von etwa 110.000 Einheiten im Jahr 2019 auf nunmehr rund 340.000 Fahrzeuge jährlich. Die Top-Fünf-Ursprungsländer für Lkw-Importe in die USA sind laut U.S. Chamber of Commerce Mexiko, Kanada, Japan, Deutschland und Finnland, allesamt enge Partner oder Verbündete der USA.
Große Branchenakteure wie Daimler Truck, Paccar, die Volvo Gruppe und Traton haben sich entschieden gegen die Einführung der Zölle ausgesprochen. Ihre Kritik konzentriert sich auf die erwarteten Störungen der etablierten Lieferketten und die unvermeidliche Verteuerung der Endprodukte für Verbraucher und Logistikunternehmen. Die U.S. Chamber of Commerce äußerte ebenfalls scharfe Kritik und stellte die Begründung der nationalen Sicherheitsbedrohung durch diese Handelspartner in Frage.
Branchenexperten erwarten, dass die Zölle zu höheren Anschaffungspreisen für die betroffenen Fahrzeuge führen und die Hersteller zwingen werden, ihre internationalen Produktions- und Beschaffungsstrategien grundlegend anzupassen. Die Tragweite der Zolländerung wird durch Handelsdaten unterstrichen, wonach die Gesamteinfuhren schwerer Nutzfahrzeuge in den USA im ersten Quartal 2024 einen Wert von über 15 Milliarden US-Dollar erreichten. Darüber hinaus wird erwartet, dass auch die Ersatzteilmärkte betroffen sein könnten, da viele Komponenten grenzüberschreitend gehandelt werden.