Brasilien reagiert auf US-Zölle mit 30-Milliarden-Reais-Hilfspaket

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Als Reaktion auf die von den Vereinigten Staaten verhängten Zölle hat Brasilien ein umfassendes Hilfspaket in Höhe von 30 Milliarden Reais (ca. 5,5 Milliarden US-Dollar) angekündigt. Dieses Paket soll heimische Unternehmen unterstützen, die von den erhöhten Einfuhrabgaben betroffen sind. Die neuen Zölle, die die Sätze für verschiedene brasilianische Produkte von 10 % auf 50 % anheben, beeinträchtigen Sektoren wie Kaffee, Fleisch, Meeresfrüchte, Textilien, Schuhe und Obst.

Das „Souveränes Brasilien“-Programm, das am 13. August 2025 von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichnet wurde, beinhaltet eine Kreditlinie über den Exportgarantiefonds (FGE), der von der staatlichen Entwicklungsbank BNDES verwaltet wird. Diese Maßnahme zielt darauf ab, betroffenen Unternehmen sofortige finanzielle Unterstützung zu bieten. Zusätzlich wurden fiskalische Erleichterungen angekündigt, darunter die Rückerstattung von 5 Milliarden Reais an Steuern im Rahmen des Reintegra-Programms, das auf alle exportierenden Unternehmen ausgeweitet wird. Diese Maßnahmen treten sofort in Kraft, bedürfen jedoch der Genehmigung durch den Kongress innerhalb von vier Monaten.

Die Führung des brasilianischen Kongresses hat die Bedeutung dieser Maßnahme betont. Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Hugo Motta, sicherte zu, dass die Kammer die Abstimmung über die vorläufige Maßnahme priorisieren werde, um die heimische Produktion zu schützen. Der Präsident des Senats, Davi Alcolumbre, erklärte sich bereit, die Maßnahme verantwortungsbewusst zu prüfen und mögliche Verbesserungen einzubringen, um die nationale Wirtschaft und die Arbeitsplätze zu sichern.

Parallel zu den internen Maßnahmen verfolgt die brasilianische Regierung eine Strategie zur Diversifizierung ihrer Exportmärkte, mit verstärkter Zusammenarbeit mit Ländern wie China, Russland und Indien. Präsident Lula hat Gespräche mit führenden Vertretern dieser Nationen aufgenommen, um neue Handelsmöglichkeiten zu erschließen und die Abhängigkeit vom nordamerikanischen Markt zu verringern. Die Kaffeeexporte nach China stiegen 2025 um 12 %, und die Rindfleischexporte nach China machten 2024 bereits 46 % der brasilianischen Gesamtexporte aus. Diese Schritte spiegeln die Entschlossenheit der brasilianischen Regierung wider, die Auswirkungen der US-Zölle abzufedern und die Wettbewerbsfähigkeit brasilianischer Exporte auf dem globalen Markt zu erhalten.

Quellen

  • Exame

  • Reuters

  • Governo Federal

  • El País

  • Deutsche Welle

  • Governo Federal

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