Am 10. Oktober 2025 trat pünktlich um 12:00 Uhr Ortszeit im Gazastreifen die lang ersehnte Waffenruhe zwischen den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (ZAHAL) und der Hamas-Bewegung in Kraft. Dieses historische Ereignis markiert den Höhepunkt intensiver, wochenlanger diplomatischer Bemühungen, die darauf abzielten, die verheerenden Kampfhandlungen zu beenden. Die Vereinigten Staaten von Amerika, Ägypten, Katar und die Türkei spielten bei der Aushandlung dieses fragilen Abkommens eine entscheidende Vermittlerrolle. Der nun erzielte Kompromiss signalisiert einen fundamentalen Wandel: den Übergang von der aktiven Kampfphase zur Implementierung konkreter Vereinbarungen, deren Hauptziel die umfassende Stabilisierung der regionalen Sicherheitslage ist.
Unmittelbar nach der offiziellen Bestätigung des Waffenstillstands begannen die israelischen Truppen mit der Verlegung auf vorab festgelegte operative Linien. Dieser Schritt ist integraler Bestandteil der ersten Phase des Friedensplans, welcher auf Initiative von US-Präsident Donald Trump ins Leben gerufen wurde. ZAHAL-Sprecher Avichay Adraee bestätigte öffentlich den Beginn des Truppenabzugs. Trotz der eingeleiteten Rückzugsoperation betonte das Südkommando der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, dass es seine volle Einsatzbereitschaft aufrechterhält, um auf jegliche unmittelbare Bedrohung schnell und entschlossen reagieren zu können. Parallel zu Israels Manövern kündigte das Innenministerium von Gaza an, eigene Sicherheitskräfte in den von den israelischen Einheiten geräumten Gebieten zu stationieren, um dort die öffentliche Ordnung und Verwaltung wiederherzustellen.
Das von der israelischen Regierung gebilligte Kernstück der Vereinbarung sieht einen schrittweisen Abzug der israelischen Streitkräfte sowie einen umfangreichen Austausch von Gefangenen und Geiseln vor. Im Gegenzug erhielt die Hamas von den internationalen Vermittlern die formelle Zusicherung einer vollständigen und endgültigen Beendigung des Krieges, wie der Hamas-Vertreter Khalil al-Hayya mitteilte. Die Komplexität des Austauschs spiegelt sich in den Zahlen wider: Israel verpflichtete sich zur Freilassung von 250 palästinensischen Häftlingen, die lebenslange Haftstrafen verbüßen, sowie von 1700 Personen, die nach dem 7. Oktober 2023 festgenommen wurden. Diese große Gruppe schließt ausdrücklich alle inhaftierten Frauen und Minderjährigen ein. Im Gegenzug wird die Freilassung aller verbliebenen israelischen Geiseln erwartet, die innerhalb einer Frist von 72 Stunden nach der offiziellen Genehmigung des Abkommens erfolgen muss.
Die Dringlichkeit dieser kritischen Phase wurde durch eine Erklärung des Sondergesandten der USA für den Nahen Osten, Steve Witkoff, unterstrichen. Auf der Plattform X teilte er mit: „Die 72-Stunden-Frist für die Freilassung der Geiseln hat bereits begonnen.“ Diese knappe Zeitspanne setzt die Vertragsparteien unter enormen Druck, die sensibelste und emotional aufgeladenste Komponente der Vereinbarung unverzüglich und fehlerfrei umzusetzen, da das Gelingen des gesamten Waffenstillstands maßgeblich davon abhängt.
Darüber hinaus beinhaltet das umfassende Abkommen die sofortige Aufnahme der vollen Lieferung humanitärer Hilfe, um die katastrophale Versorgungslage in Gaza zu lindern. Ebenso zentral ist die Wiederaufnahme des Betriebs des Grenzübergangs Rafah in beide Richtungen, was für die Zivilbevölkerung lebenswichtig ist. Die internationale Gemeinschaft, darunter auch der Premierminister Georgiens, Irakli Kobakhidze, begrüßte diesen Durchbruch als einen überaus wichtigen und hoffnungsvollen Meilenstein auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden und hob die entscheidende Bedeutung der beharrlichen Diplomatie hervor. Um die Einhaltung des Waffenstillstands zu überwachen und zu gewährleisten, wird die baldige Ankunft amerikanischer Militärangehöriger erwartet, die sich einer neu eingerichteten internationalen Monitoring-Gruppe anschließen sollen.