Japan plantet Rekord-Verteidigungshaushalt für 2026 und plant Steuererhöhungen
Bearbeitet von: Svetlana Velgush
Tokio – Japan strebt für das Fiskaljahr 2026 einen beispiellosen Verteidigungshaushalt von 8,8 Billionen Yen (rund 55 Milliarden Euro) an. Diese signifikante Erhöhung, die eine Steigerung von 4,4 % gegenüber dem Vorjahr darstellt, ist Teil eines umfassenden Fünfjahresplans, der darauf abzielt, die Verteidigungsausgaben bis 2027 auf 2 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anzuheben.
Um diese ambitionierten Verteidigungsziele zu finanzieren, plant die japanische Regierung Steuererhöhungen, die ab April 2026 greifen sollen. Im Zentrum der neuen Ausgaben steht die Initiative „Schild“, ein fortschrittliches Küstenverteidigungssystem, das unbemannte Fahrzeuge für Luft-, See- und Unterwasserbereiche integriert. Für die Beschaffung dieser unbemannten Systeme sind über 200 Milliarden Yen vorgesehen, wobei die vollständige Einsatzbereitschaft bis Ende des Fiskaljahres 2027 angestrebt wird.
Darüber hinaus sind erhebliche Mittel für die Verbesserung der Raketenabwehr vorgesehen: 1,25 Billionen Yen sollen in den Bau von zwei mit dem Aegis-System ausgestatteten Kriegsschiffen fließen, die 2027 und 2028 in Dienst gestellt werden sollen. Diese Schiffe werden mit dem fortschrittlichen SPY-7-Radar ausgestattet sein und die ballistische Raketenabwehr Japans erheblich stärken. Weiterhin sind 80 Milliarden Yen für die Entwicklung und Produktion von Hyperschallraketen sowie 75 Milliarden Yen für die gemeinsame Entwicklung von Gleitflugkörper-Abfangraketen mit den Vereinigten Staaten eingeplant, deren Einsatz bis etwa 2030 erwartet wird.
Zur Finanzierung dieser massiven Investitionen in die nationale Sicherheit plant die Regierung, die Steuerlast zu erhöhen. Ab April 2026 sollen eine Körperschaftsteuererhöhung um 4 % und eine Anhebung der Tabaksteuer in Kraft treten. Ab Januar 2027 ist zudem eine Einkommensteuererhöhung um 1 % vorgesehen, die jedoch durch eine Senkung der Wiederaufbausteuer um denselben Prozentsatz ausgeglichen wird. Diese steuerlichen Maßnahmen sollen ab dem Fiskaljahr 2027 zusätzliche Einnahmen von etwa 1 Billion Yen pro Jahr generieren.
Die strategische Neuausrichtung Japans spiegelt die wachsenden Sicherheitsbedenken in der indo-pazifischen Region wider, insbesondere angesichts der militärischen Aufrüstung Chinas und der fortgesetzten Raketentests Nordkoreas. Die Fokussierung auf fortschrittliche Technologien wie unbemannte Systeme und Hyperschallwaffen unterstreicht Japans Bestreben, seine Verteidigungsfähigkeiten proaktiv zu modernisieren und seine regionale Stabilität zu sichern. Die verstärkte Zusammenarbeit mit den USA, insbesondere bei der Entwicklung von Abwehrsystemen gegen Hyperschallwaffen, betont die Vertiefung der Sicherheitsallianz beider Nationen angesichts regionaler Spannungen. Diese Entwicklungen markieren einen bedeutenden Schritt in Japans Nachkriegssicherheitsstrategie und positionieren das Land als einen aktiveren Akteur in der globalen Sicherheitsarchitektur.
Quellen
The Japan Times
Defense Ministry to seek record 8.8 trillion yen for fiscal 2026
Japan Cabinet OKs record military budget to speed up strike capability, eases lethal arms export ban
Japan plans to raise key taxes in 2026 to fund defence budget expansion
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