Algerien hat seit Anfang April 4.975 afrikanische Migranten nach Niger ausgewiesen. Mehr als die Hälfte dieser Migranten sind Nigrer. Das staatliche Fernsehen Nigers warnt vor einer möglichen humanitären Katastrophe.
Vom 1. bis 21. April 2025 wurden 2.753 Nigrer, darunter 308 Minderjährige und 196 Frauen, aus Algerien ausgewiesen. Diese Information wurde von Télé Sahel unter Berufung auf Sicherheitsbeamte in Assamaka, einer nigerischen Stadt an der Grenze zu Algerien, gemeldet. Die nigerischen Migranten kamen in sogenannten „offiziellen Konvois“ an.
Im gleichen Zeitraum trafen 2.222 Migranten zu Fuß in Assamaka ein. Darunter befanden sich 146 Nigrer und 2.076 Personen anderer Nationalitäten. Diese Migranten, hauptsächlich nicht-nigerianische Afrikaner, wurden am „Punkt Null“ zurückgelassen.
„Punkt Null“ ist ein Wüstengebiet, das die Grenze zwischen den beiden Ländern markiert. Migranten müssen 15 km laufen, um Assamaka unter extremen klimatischen Bedingungen zu erreichen. Télé Sahel strahlte Bilder von erschöpften Migranten aus, die in Assamaka ankamen, einige mit Verletzungen, die angeblich von algerischen Sicherheitskräften verursacht wurden.
Der nigerische Innenminister, General Mohamed Toumba, erklärte, dass der Zustrom ausgewiesener Migranten aus Algerien das Sicherheitsgleichgewicht Nigers stört. Er forderte die IOM und UNHCR auf, die Migranten in ihre Länder zurückzuführen. Laut der NGO Alarme Phone Sahara wurden im Jahr 2024 über 31.000 Migranten aus Algerien nach Niger ausgewiesen.