Vertiefte Partnerschaft: Vietnam und Nordkorea unterzeichnen Fünf-Punkte-Abkommen bei Staatsbesuch in Pjöngjang

Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, Tô Lâm, setzte am 10. Oktober 2025 während eines hochrangigen Staatsbesuchs in Pjöngjang ein deutliches Zeichen für eine intensivierte Zusammenarbeit mit Nordkorea. Diese Begegnung, die erste eines vietnamesischen Parteichefs seit fast zwei Jahrzehnten, markiert einen bedeutenden Meilenstein in den bilateralen Beziehungen, die auf einer langen historischen Verbundenheit fußen. Die Unterzeichnung von fünf separaten Kooperationsdokumenten unterstreicht den gemeinsamen Willen beider Staaten, ihre Partnerschaft auf eine breitere, zukunftsorientierte Grundlage zu stellen.

Die Entwicklung fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Gründung der Arbeiterpartei Nordkoreas statt, was dem Besuch zusätzliches politisches Gewicht verlieh. Die vereinbarten fünf Säulen der Kooperation umfassten strategische Sektoren, die eine umfassende Stärkung der Bindungen signalisieren. Konkret wurden Abkommen zur Intensivierung der diplomatischen Abstimmung zwischen den Außenministerien sowie ein Protokoll zur Verteidigungskooperation besiegelt. Darüber hinaus wurde im Gesundheitswesen ein Memorandum of Understanding zur medizinischen Wissenschaft und zum Austausch von Ressourcen unterzeichnet.

Ein besonderer Fokus lag auf dem Informationsfluss, manifestiert durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Vietnam News Agency (VNA) und der Korean Central News Agency (KCNA). Ergänzend dazu zielte eine Absichtserklärung zwischen den Handelsföderationen darauf ab, die wirtschaftlichen Verflechtungen zu fördern. Obwohl die genauen Parameter dieser Vereinbarungen vorerst nicht öffentlich bekannt gegeben wurden, zeugt die breite thematische Abdeckung von dem gemeinsamen Vorhaben, die gegenseitige Unterstützung zu formalisieren und zu intensivieren.

Diese Zusammenkunft war mehr als ein rein diplomatischer Akt; sie spiegelte eine bewusste Neuausrichtung der Prioritäten wider. Die Tatsache, dass dieser Besuch nach einer fast 20-jährigen Pause erfolgte, signalisierte die Bereitschaft, alte Fundamente neu zu beleben und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Vietnam bekräftigte seine Bereitschaft, Erfahrungen mit wirtschaftlichen Reformen zu teilen, was auf ein gegenseitiges Interesse an Stärkung hindeutet. Die Teilnahme Tô Lâms an den Feierlichkeiten in Pjöngjang, inmitten hochrangiger Delegationen, positioniert Vietnam fest im Kreis der Akteure, die die regionale Dynamik mitgestalten, und unterstreicht die außenpolitische Linie der Unabhängigkeit und Diversifizierung, wobei die historische Freundschaft als verlässlicher Anker dient.