Russland und Belarus starten Militärübungen Zapad-2025 inmitten regionaler Spannungen

Bearbeitet von: Татьяна Гуринович

Russland und Belarus haben am Freitag, dem 12. September 2025, ihre gemeinsamen strategischen Militärübungen Zapad-2025 begonnen. Diese Übungen, die ersten seit dem umfassenden russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022, zielen darauf ab, die Verteidigungsbereitschaft des Unionsstaates zu testen und die Grenzen angesichts wachsender regionaler Spannungen zu sichern. Die Manöver finden auf Truppenübungsplätzen in beiden Ländern sowie in der Ostsee und der Barentssee statt. Die Übungen sind kleiner dimensioniert als frühere Ausgaben, was auf die anhaltenden Ressourcenbindungen Russlands im Ukraine-Krieg zurückzuführen sein dürfte.

Die offizielle Beteiligung liegt bei etwa 7.000 bis 8.000 Soldaten, eine deutliche Reduzierung gegenüber den rund 200.000 Teilnehmern der Zapad-2021-Übungen. Diese Verkleinerung wurde von belarussischer Seite als Versuch dargestellt, regionale Spannungen abzubauen. Dennoch schätzen westliche Geheimdienste und litauische Militärbeamte die tatsächliche Zahl der beteiligten Kräfte auf bis zu 30.000 oder sogar 100.000 bis 150.000 Mann, was auf eine bewusste Verschleierung der wahren Größenordnung hindeuten könnte.

Die Übungen beinhalten auch die Simulation von Nuklearwaffen-Einsätzen und den Einsatz des Oreshnik-Raketensystems, was die Besorgnis über eine Eskalation weiter verstärkt. Die NATO und ihre Mitgliedstaaten beobachten die Zapad-2025-Übungen mit großer Aufmerksamkeit.

Polen hat als Reaktion darauf alle Grenzübergänge zu Belarus geschlossen und beschrieb die Manöver als „sehr aggressiv“. Auch Lettland und Litauen haben ihre Grenzsicherungen verstärkt und Luftraumbeschränkungen erlassen. Diese Maßnahmen spiegeln die historische Bedeutung der Zapad-Übungen wider, die in der Vergangenheit als Vorläufer von Eskalationen dienten, wie beispielsweise die Zapad-2021-Übungen, denen der Einmarsch Russlands in die Ukraine folgte.

Als direkte Reaktion auf die Zapad-2025-Übungen hat die NATO eigene, groß angelegte Manöver gestartet, wie beispielsweise die polnischen „Iron Defender-25“-Übungen, an denen rund 30.000 Soldaten aus Polen und verbündeten Staaten teilnehmen. Auch Lettland und Litauen führen eigene Übungen durch, wie „Namejs 2025“ und „Perkūno Griausmas 2025“.

Die Zapad-Übungen dienen nicht nur militärischen Zwecken, sondern auch der politischen Einflussnahme. Sie werden von Russland genutzt, um Stärke zu demonstrieren und die europäische Sicherheitsarchitektur zu beeinflussen. Die Tatsache, dass die Übungen auf belarussischem Territorium stattfinden, unterstreicht die enge militärische und politische Verflechtung zwischen Russland und Belarus, wobei Belarus zunehmend unter die militärische Kontrolle Russlands gerät. Die jüngsten Vorfälle, wie das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum, haben die Spannungen weiter verschärft und die westliche Wachsamkeit erhöht. Diese Ereignisse, zusammen mit den Zapad-2025-Übungen, unterstreichen die Notwendigkeit einer ständigen Bereitschaft und eines klaren Verständnisses der militärischen und politischen Signale, die von Russland und Belarus ausgehen.

Quellen

  • Daily Mail Online

  • The Moscow Times

  • bne IntelliNews

  • Defense News

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