Jugendproteste in Nepal führen zum Rücktritt des Premierministers nach Social-Media-Sperre

Bearbeitet von: S Света

Kathmandu – Landesweite Jugendproteste, ausgelöst durch ein umstrittenes Social-Media-Verbot, haben in Nepal zum Rücktritt von Premierminister K.P. Sharma Oli geführt. Die Demonstrationen, die am frühen September 2025 begannen und von der Generation Z angeführt wurden, eskalierten und forderten zahlreiche Todesopfer. Die Regierung hob daraufhin das Social-Media-Verbot auf und der Innenminister trat zurück.

Auslöser der Proteste war die Entscheidung der Regierung, 26 wichtige Social-Media-Plattformen zu sperren, mit der Begründung, diese würden Registrierungsanforderungen nicht erfüllen und Probleme wie Hassreden und Falschnachrichten aufweisen. Diese Maßnahme wurde von der Öffentlichkeit, insbesondere von der jungen Generation, als autoritärer Versuch zur Unterdrückung von Dissens interpretiert. Die Proteste, die sich von Kathmandu auf Städte wie Birgunj, Bhairahawa, Butwal, Pokhara, Itahari und Damak ausbreiteten, waren von Zusammenstößen mit Sicherheitskräften geprägt. Berichten zufolge kamen mindestens 19 Menschen ums Leben und Hunderte wurden verletzt. Die Situation verschärfte sich zu Massenunruhen, bei denen Demonstranten staatliche Gebäude stürmten und Eigentum beschädigten.

Die Proteste deckten tiefere Probleme wie Korruption und wirtschaftliche Ungleichheit auf. Laut Daten aus dem Jahr 2022 lebten 20,3 % der nepalesischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die Jugendarbeitslosigkeit lag im Zeitraum 2022-23 bei über 22 %. Es gab Forderungen nach Neuwahlen innerhalb von 18 Monaten.

Die Rolle von Kathmandus Bürgermeister, Balendra Shah, einem ehemaligen Rapper und Bauingenieur, gewann in diesem Kontext an Bedeutung. Er wurde von vielen als Symbol des Wandels und als potenzielle Führungspersönlichkeit für die Jugend Nepals angesehen. Shah, der 2022 als unabhängiger Kandidat zum Bürgermeister gewählt wurde, hat sich wiederholt kritisch zu Korruption und sozialer Ungerechtigkeit geäußert.

Die internationale Gemeinschaft, darunter Indien und verschiedene Menschenrechtsorganisationen, rief zur Deeskalation und zu friedlichen Lösungen auf. Die Ereignisse unterstreichen die wachsende Bedeutung von Jugendaktivismus und die Herausforderungen, denen sich Regierungen bei der Balance zwischen digitaler Freiheit und staatlicher Regulierung gegenübersehen. Die tiefer liegenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme bleiben eine zentrale Herausforderung für die politische Stabilität Nepals.

Quellen

  • Deutsche Welle

  • Reuters

  • AP News

  • Reuters

  • Reuters

  • Reuters

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