Hamas-Waffenstillstandsangebot abgelehnt inmitten eskalierender Gaza-Hungersnot und britischer humanitärer Bemühungen

Bearbeitet von: S Света

Im August 2025 lehnte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu ein von Hamas angenommenes Waffenstillstandsangebot ab. Dieses Angebot sah den Austausch aller israelischen Geiseln gegen palästinensische Gefangene vor. Die Entscheidung erfolgte trotz Vermittlungsbemühungen Ägyptens und Katars sowie einer Forderung von US-Präsident Donald Trump nach der Rückkehr der Geiseln. Netanjahu begründete die Ablehnung mit Bedenken hinsichtlich der Entwaffnung der Hamas.

Parallel zu diesen diplomatischen Spannungen verschärft sich die humanitäre Krise in Gaza dramatisch. Die von den Vereinten Nationen unterstützte Integrated Food Security Phase Classification (IPC) hat eine Hungersnot im Gouvernement Gaza ausgerufen, die erste dieser Art im Nahen Osten. Aktuell sind über eine halbe Million Menschen in Gaza von katastrophalen Bedingungen betroffen. Prognosen deuten darauf hin, dass bis Ende September 2025 fast ein Drittel der Bevölkerung von ähnlichen Zuständen betroffen sein könnte. Die Vereinten Nationen beschuldigen Israel, Hunger gezielt als Kriegswaffe einzusetzen, eine Anschuldigung, die Israel zurückweist.

Das Vereinigte Königreich engagiert sich aktiv in humanitären Bemühungen. Außenminister David Lammy kritisierte die von Israel verhängten Hilfsbeschränkungen scharf und bezeichnete die Situation als „menschengemachte Hungersnot“, was einen sofortigen Waffenstillstand erforderlich mache. Das Vereinigte Königreich hat zudem eine zusätzliche medizinische Hilfe in Höhe von 15 Millionen Pfund (ca. 20 Millionen US-Dollar) zugesagt und plant die Evakuierung schwerkranker Kinder zur Behandlung in britische Krankenhäuser. Diese humanitäre Unterstützung unterstreicht das Engagement zur Linderung der Not der Zivilbevölkerung.

Die Europäische Union zeigt sich gespalten in ihrer Reaktion auf den Konflikt. Während einige Mitgliedstaaten, wie Frankreich und Spanien, für wirtschaftlichen Druck auf Israel plädieren, beispielsweise durch die Aussetzung eines Freihandelsabkommens, stoßen diese Vorschläge auf Widerstand bei anderen Mitgliedern, wie Deutschland. Diese Uneinigkeit schwächt die Position der EU auf internationaler Ebene und behindert eine kohärente Reaktion auf die Krise.

Der seit Oktober 2023 andauernde Konflikt hat bereits zu einem erheblichen Verlust an Menschenleben geführt, mit über 63.000 palästinensischen Todesopfern bis Ende August 2025. Die anhaltende humanitäre Katastrophe und die diplomatischen Sackgassen unterstreichen die dringende Notwendigkeit internationaler Anstrengungen zur Deeskalation und zur Gewährleistung einer umfassenden humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, Wege zur Linderung der humanitären Not und zur Förderung einer nachhaltigen Lösung für den Konflikt zu finden, während die EU darum ringt, eine gemeinsame Haltung zu entwickeln.

Quellen

  • Newsweek

  • Reuters

  • Anadolu Agency

  • Associated Press

  • Reuters

  • Associated Press

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